Hallo Ihr auf der anderen Erdhalbkugel.
Wir leben noch ;). Wir sind bis heute taeglich auf Tour gewesen und hatten deswegen (und weil Internet hier nicht so verbreitet ist) keine Zeit euch was zu schreiben.
Wo fangen wir an?
Zum Thema Linksverkehr: von Windhoek aus sind wir ueber die geteerte B1 Richtung Sueden nach Mariental gefahren. Also ca. 3,5 Std. nur geradeaus. Dabei kann man sich prima an den Linksverkehr gewoehnen.
Die erste Nacht in unserem Zelt auf dem Autodach haben wir noch in sicherer Umgebung auf einer Lodge verbracht (wir muessen uns schliesslich erstmal langsam an alles rantasten). Trotzdem haben wir schon hier die totale Stille kennen gelernt und Kontakt zu einheimischen Wildlife gehabt. Ich kann euch sagen, die Armoured Ground Cricket kann ganz schoen beaengstigend sein wenn sie sich deinem Fuss naehert ;).
Am naechsten Tag haben wir uns schon auf eine Gravel Road gewagt – wir haben ja schliesslich ein 4×4 Wagen. Das hat schon ne Menge mehr Spass gemacht. Und man kann Stundenlang durch die Gegend fahren ohne eine Menschenseele zu treffen. Weil alles so gut lief, haben wir schon jetzt unsere geplante Route fuer einen Abstecher in die Kalahari verlassen. Der Blick ueber die beeindruckenden roten Sandduenen war jeder extra Kilometer wert. Auf dem Rueckweg aus der Kalahari sind wir, ihr werdet es kaum glauben, mitten durch ein Unwetter gefahren. Jetzt waren wir das erste Mal richtig froh ueber unser Offroad taugliches Auto. Strassen verwandeln sich hier verdammt schnell in irgendwas zwischen einem kleinen Bach und einer Stossdaempferteststrecke. Unser Ziel Keetmanshoop haben wir aber trotzdem sicher erreicht und unser Auto zwischen Koecherbaeumen und Felsformationen geparkt. Bis auf ein anderes Backpackerpaaerchen waren wir komplett allein.
Nach einer verdammt stuermischen Nacht sind wir um 6 Uhr morgens aus unserem Zelt geklettert (wie uebrigens jeden Morgen – wir mutieren hier zu Fruehaufsteher). Bei strahlendem Sonnenschein, als ob nichts in der Nacht zuvor gewesen waere, haben wir gefruehstueckt und sind anschliessend Richtung Luederitz aufgebrochen. In Keetmanhoop noch schnell die Lebensmittel aufgefrischt, den Tank gefuellt und los geht’s. Dieses Mal wieder ueber geteerte Strassen, dafuer aber durch sich staendig wechselnde Landschaften. Wildlife haben wir natuerlich immer wieder gesehen. Stellvertretend sind hier die Wildhorses und ein kleiner Trupp Strausse zu nennen.
In Luederitz war der einzige Campingplatz schnell gefunden und das Lager aufgebaut (inzwischen sind wir ein eingespieltes Team). Auch das Lagerfeuer machen klappt inzwischen – zunaechst stand ich mit dem namibischen Hartholz ein wenig auf Kriegsfuss.
Heute haben wir die Geisterstadt Kolmanskop besichtigt. 95% aller Materialien fuer diese Stadt stammen aus Deutschland. Nur Schlangen, Sand und Wind sind aus Namibia ;).
Damit wir nicht staendig auf Tour sind bleiben wir heute noch eine Nacht in Luederitz und machen uns morgen auf den Weg zum Sossusvlei. Auf diesem Weg kommen wir an keiner groesseren Stadt mehr vorbei. Deswegen werden wir uns wahrscheinlich erst aus Swakopmund wieder melden.
Bis dahin wuenschen wir allen unseren Lesern ein genauso tolles Wetter wie wir es hier haben. Vielen Dank fuer eure Kommentare.
Gruesse, Renzo & Tina
Hi ihr zwei,
das hört sich wirklich spannend an! Gerne mehr davon! Und postet mal ein paar Fotos :-)!
Viel Spaß Euch und eine interessante & spannende Reise!
Viele Grüße,
Anne & Moritz
Das kann ich verstehen, das diese Armoured Ground Cricket, beängstigend sein kann.
Sieht ja noch unheimlicher aus als ne Spinne!!
Ich glaube ich hätte in dieser Nacht kein Auge zugemacht!
Hallo Renzo und Tina,
echt supi, dass Ihr Euch so wohl fühlt und die Einsamkeit, die Wildnis als auch das Abenteuer genießt.
Die Schönheit des Landes verleitet dazu, auch mal vom rechten Weg abzuweichen und neue Fotomotive zu finden.
High ,Ihr beiden Wüstenfüchse.Höhrt sch ja alles recht gut an.Könnte glatt selber wieder los fahren. Denkt mal daran hin und wieder(vor allen Dingen morgens und abends9 ein Bildchen zu machen.gruß Helmut
PS: Ehrlich gesagt, mir wäre das kleine „Armoured Ground Cricket“ aus der Ferne auch lieber gewesen. Sylvia