Mit dem Bus ging es in aller Frühe zurück nach San Francisco und weiter über die Bay Bridge nach Emeryville. Dort wurden wir vom Manager Max abgeholt und direkt auf eine Einkaufstour durch den örtlichen IKEA mitgenommen. Max ist super nett und hilfsbereit und wir haben uns auf Anhieb super mit ihm verstanden. Und so haben wir den kleinen Einkaufsbummel genutzt um uns schon einmal ein bisschen besser kennen zu lernen.
Anschließend ging es auf direktem Wege zum Hafen von Emeryville. Ein kurzer Fußmarsch über die Docks und schon standen wir vor unserem neuen Zuhause für die nächsten Wochen: Barkissimo – the floating oasis.
Als aller erstes wurden wir einmal durchs komplette Schiff geführt und haben die anderen Crewmitglieder kennen gelernt. In Summe waren Anfangs fünf Helfer (uns eingeschlossen) und Max und Vincent als Festangestellte auf Barkissimo. Scott, der Besitzer, ist erst zwei Wochen nach unserer Ankunft aus Mexico zu uns gestoßen.
Da es keine Buchungen gab, gestalteten sich die ersten zwei Tage sehr entspannt. In aller Ruhe konnten wir lernen, wie die Zimmer gereinigt und hergerichtet werden sollten, wo sich alles auf dem Schiff befindet und was man sonst noch so im Umgang mit den Gästen an Bord wissen sollte. Zwischendurch durften wir mit zum Einkaufen und bekamen nebenher noch kleine Führungen durch die Nachbarschaft.
Nach drei Tagen auf dem Boot (von denen an zwei Tagen keine Gäste an Bord waren) hatten wir schon unsere ersten freien Tage. Die nutzen wir um uns am ersten Tag ein bisschen mehr in San Francisco umzuschauen. Japantown, die Painted Ladies und die City Hall standen zum Beispiel auf unserer Liste.
Den zweiten freien Tag haben wir in Berkley verbracht um uns ein wenig die Stadt und natürlich den Campus der Uni dort anzuschauen. Wenn man wie wir in der Weltstadt Bocholt zur Uni gegangen ist, dann ist der Berkley Campus allerdings gar nicht so beeindruckend ;-).
Dann ging es aber wieder zurück an die Arbeit. Morgens stehen wir immer relativ früh auf, damit wir für die Gäste das Frühstück vorbereiten können. Es gilt Früchte zu waschen und zu schneiden, die Brötchen aufzubacken und, je nach Tagesplan, die Quiche, Tortilla, Casserole oder das Omelett zuzubereiten. Kaffee muss gekocht werden und der Frühstückstisch sollte gedeckt sein, wenn die ersten Gäste aus ihren Zimmern kommen. Dann gilt es dem Gast während des Frühstücks jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und die drei Gänge aufzutragen bzw. die leeren Teller wieder zurück in die Küche zu befördern. Dort muss dann alles per Hand gespült werden (eine Spülmaschine haben wir leider nicht an Bord).
Nachdem die Gäste gefrühstückt haben, warten wir darauf das sie entweder auschecken oder aber von Bord gehen um die Gegend zu erkunden. Ein wenig Zeit also um sich ein kleines Frühstück zu gönnen.
Sind die Gäste dann von Bord ziehen wir uns die Gummihandschuhe an und machen uns daran die Kabinen wieder auf Hochglanz zu bringen. Die benutzten Bettlaken abziehen und zusammen mit den Handtüchern in die Wäsche geben. Das Bad putzen und von allen Haaren befreien, desinfizieren und trocknen. Neue Handtücher auslegen, ein wenig Staub wischen und die Betten wieder neu beziehen. Ich habe am Anfang noch über zwei Stunden pro Zimmer benötigt. Inzwischen sind wir beide aber recht fit und gut aufeinander eingespielt.
Sind die Räume fertig geputzt und wenn auch der Rest des Boots tip top ist, haben wir wieder ein wenig Freizeit. Wenn jemand anderes von der Crew an Bord bleibt, können wir uns die Fahrräder schnappen und einen kurzen Ausflug nach Emeryville machen. Ansonsten sucht man sich ein sonniges Plätzchen auf dem Boot, entspannt bei einem Glas Wein oder einer Flasche Bier und wartet darauf, dass die neuen Gäste am Nachmittag wieder einchecken. Dann heißt es den Gästen den Weg am Telefon zu erklären und am Parkplatz abzuholen, das Gepäck aufs Boot zu bringen und den Gästen das Boot zu zeigen.
Manchmal buchen die Gäste dann noch ein Dinner bei uns an Bord. Dann helfen wir noch ein wenig das Essen vorzubereiten, zu servieren und zu spülen wodurch sich unser Arbeitstag ein wenig verlängert. Aber das kommt äußerst selten vor und am Ende macht es immer Spaß die Gäste zu bedienen, ein wenig zu quatschen und neue Dinge zu lernen (z.B. wie man vernünftig Wein entkorkt und einschenkt).
Im großen und ganzen sind das unsere Hauptaufgaben. Hin und wieder müssen wir das Deck schrubben oder den Hot Tub säubern. Seit Scott aus Mexico zurück ist, helfen wir ihm auch mal beim Renovieren des zweiten Boots, das ebenfalls hier im Hafen liegt. Wenn abends die Gäste dann versorgt sind, kochen wir noch lecker und sitzen ein wenig zusammen um den Sonnenuntergang zu genießen.
Nach fünf Tagen arbeiten an Bord haben wir dann wieder zwei Tage frei. Die nutzten wir immer um uns die Gegend anzuschauen. So sind wir noch einmal hoch nach Santa Rosa gefahren, um Tinas Tante zu besuchen. Ein anderes Mal haben wir uns die Räder geschnappt, und sind damit durch San Francisco geradelt um uns unter anderem den wunderschönen Golden Gate Park anzuschauen. Oder wir sind mit der Fähre rüber nach Sausalito gefahren um uns die Bay von der anderen Seite mal anzuschauen.
Zusammengefasst haben wir es mal wieder super gut getroffen. Und unser Plan, San Francisco ein wenig länger zu genießen und zu erkunden, ist voll aufgegangen :-). Zum Schluss gibt es noch eine gute Nachricht für euch. Mit diesem Artikel haben wir es endlich geschafft euch zeitnah auf einen aktuellen Stand zu bringen. Ich sitze gerade hier in der Kombüse auf Barkissimo und lasse die vergangenen vier Wochen auf dem Boot revue passieren. Am Sonntag steigen wir in den Flieger nach Las Vegas um dort unser Trinkgeld in den Casinos zu verspielen. Ihr dürft also gespannt sein was wir von dort zu berichten haben. Spannend wird es auf jeden Fall. Bis dahin schaut euch unsere Bilder an und vielleicht findet der eine oder andere von euch ja ein wenig Zeit um uns mit einem kurzen Kommentar zu erfreuen. So long.
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