Ontario – eine verdammt große Provinz!

So, ich werde mal anfangen die Lücke zwischen der Ziegenfarm und Calgary zu schließen.

Nachdem wir uns von Jeanne, ihrer Familie und den Tieren verabschiedet hatten, hieß es wieder: GO WEST. Jeanne hatte es sich nicht nehmen lassen uns mit allerlei Dingen für unsere weitere Reise auszustatten, neben Feuerholz und Marshmallows haben wir auch Rotkraut mit in die Proviant Box bekommen. Und natürlich viele gute Tipps was wir uns auf unserem Weg alles anschauen sollten. Der erste Tipp von Jeanne war der Six Mile Lake und nur 1,5 Stunden von Creemore entfernt. Dort haben wir einen Campingplatz direkt am See ergattert und so konnte Renzo gleich unter Beweis stellen was er zuvor über das Angeln gelernt hatte. Leider hat nichts angebissen aber wir hatten trotzdem einen sehr entspannten Tag am See und der Grill und unsere Mägen blieben auch nicht leer. Zudem haben wir dort unsere neueste Errungenschaft ausgetestet. Wir sind nämlich nun stolze Moskitozeltbesitzer. Wir nennen es auch meinen Panic Room, in den ich mich verziehe, sobald es anfängt um mich herum zu summen. Ich bin so froh, dass wir das Zelt gekauft haben. Da lässt es sich sehr entspannt und vor allem moskitofrei drin leben 🙂

Das nächste Ziel von Jeannes Liste hieß Killarney Provincial Park. Nachdem wir gelesen hatten, dass es dort neben vielen Wanderwegen auch gute Kanustrecken gibt, haben wir uns dort für 2 Nächte eingemietet und uns direkt ein Kanu ausgeliehen. Ausgestattet mit Proviant, Badeklamotten und natürlich Renzos Angel, stachen wir am nächsten Morgen in den See um die Gegend zu erkunden. Und auch dieses Mal haben wir einen wunderschönen Tag auf dem See verbracht mit einigen Angel- und Badepausen und einer Biberjagd. Wobei der Biber dann letztendlich doch als Sieger hervorgegangen ist. Tags darauf haben wir beschlossen, dass der See einfach zu verlockend ist und die Wanderpläne über den Haufen geworfen und haben stattdessen einen faulen Tag am Strand verbracht. Nach einem leckeren Abendessen am Strand, ging es noch raus aus dem Provincial Park Richtung Sudbury. Diese Entscheidung hat sich als echter Glückstreffer entpuppt, da wir dadurch das erste Mal Schwarzbären gesehen haben. Die Straße raus aus dem Park ist nicht stark befahren und so haben wir gleich drei Mal Bären auf der Straße entdeckt. Das war echt mal ein Erlebnis. Endlich nach 9 Monaten das erste Mal Bären! Wir waren aber auch ein wenig froh, dass wir im Auto saßen 🙂

Danach ging es nach Manitoulin Island. Diese Insel ist nicht nur die größte Süsswasserinsel der Welt, sondern beheimatet auch 6 Indianerreservate. Also endlich die Gelegenheit für uns sich mit der Kultur der Ureinwohner näher auseinanderzusetzen. Doch leider hatten wir kein Glück. Die Pow Wows waren entweder schon oder finden noch statt und das Kulturzentrum hatte geschlossen. Also haben wir mal wieder die Wanderschuhe geschnürt und haben uns den Cup and Saucer Trail vorgenommen. Der Weg führt am Canyon entlang und man hat einen fantastischen Blick über die Insel und den Lake Huron. Zurück ging es über den Abenteuer Trail der neben Leitern auch einige Höhlen parat hielt, durch die man hindurchkriechen konnte.

Anschließend fuhren wir immer weiter am Lake Huron entlang bis nach Sault St. Marie. Hier gibt es die Verbindung zwischen dem Lake Huron und dem Lake Superior. Dieses Kanal- und Schleusensystem hat uns dank eines dort versteckten Cache einen kompletten Vormittag lang beschäftigt. Hätten dadurch beinahe das Spiel gegen die USA verpasst. Nach dem Spiel haben wir uns wieder ins Auto gesetzt und einige Kilometer abgerissen, um unser nächstes Ziel, den Pukaskwa National Park zu erreichen. Dieser Nationalpark ist der größte in Ontario, hat aber nur 4 km Straße. Das bedeutet zum einen, dass  man sich den Rest des Parks entweder erwandern oder erpaddeln muss und zum anderen ein noch intaktes Ökosystem. Also genau das richtige für uns. Am ersten Tag haben wir uns die Wanderwege, die von unserem Campingplatz gestartet sind, vorgenommen. Diese führten uns unter anderem direkt an der Küste des Lake Superiors entlang, durch kühle Wälder und über super feinen Sandstrand. Die Landschaft hat uns in ihren Bann gezogen und so haben wir mal wieder ordentlich Bilder geschossen. Tags darauf waren wir mutig genug die ersten 10 km des 60 km langen Coastal Hiking Trails in Angriff zu nehmen. Dieser Trail zählt zu den anspruchsvollsten hier in Kanada. Ein geübter Wanderer ist ca. 5 Tage unterwegs – one way! Dieser Trail ist kein Rundkurs, d.h. wer nicht genug Geld besitzt um sich mit dem Boot abholen zu lassen, läuft 120 km!!! Auch die ersten 10 km, die zur Suspension Bridge führen, waren kein Rundweg. Also hatten wir nicht nur 10 sondern 20 km vor der Brust. Ein wenig Bammel hatte ich ja schon, dass ich das konditionsmäßig nicht hinbekomme. Aber gut, lange Rede kurzer Sinn. Wir haben es geschafft. Die letzten 3 km waren zwar sehr hart für mich, aber der Weg hatte sich definitiv gelohnt. Die Landschaft war traumhaft und auch recht abwechslungsreich. Unser Ziel, die Hängebrücke, die über gewaltige Stromschnellen führte, war ebenfalls sehr beeindruckend und Renzo hatte sehr viel Spaß dabei den reißenden Fluss aus allen Perspektiven zu fotografieren. Am nächsten Tag war dann Ausruhen angesagt. Da es fast den ganzen Tag geregnet hatte, haben wir uns im Besucherzentrum des Parks gemütlich gemacht und den kostenlosen Internetzugang genutzt und uns mit den Mitarbeitern unterhalten.

Tags darauf hieß es dann wieder Strecke machen, da wir geplant hatten zum ersten Juli in Winnipeg zu sein, um dort mit den Kanadiern gemeinsam ihren Nationalfeiertag (Canada Day) zu zelebrieren. Nach Thunder Bay führte uns der Trans Canada Highway leider weg vom Ufer des Lake Superior und dadurch war es auch nicht weiter schlimm, dass wir Kilometer abreißen mussten und keine Zeit mehr für weitere Zwischenstopps hatten.

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