Nach Kulturschock nun Temperaturschock

Nun sind doch schon wieder über zwei Wochen seit unserer Rückkehr aus Vietnam und Kambodscha ins Land gegangen. Aber einfach so möchten wir uns dann doch nicht aus dem Staub machen :).

Bei unserer Ankunft in Hanoi vor einigen Wochen, war es der Kulturschock. Bei unserer Rückkehr war es der Temperaturschock. Von wohligen 30 Grad Celsius, Shorts, Flip Flops und T-Shirt in Kambodscha, in nur zwölf Stunden auf -1 Grad Celsius am Frankfurter Flughafen. Wir waren froh, dass wir dieses Mal direkt geflogen sind und nicht in Moskau zwischenlanden mussten. Man munkelte, dass dort vor zwei Wochen -30 Grad Celsius herrschten. 30 Grad Temperaturunterschied waren schon ungemütlich. 60 Grad hätten wir wahrscheinlich nicht verkraftet.

Dick eingepackt ergaben wir uns also unserem Schicksal und stiegen um kurz nach 6 Uhr morgens in einen ICE in Richtung Düsseldorf. Nur mühsam konnten wir im Zug die Augen aufhalten, um dann nach 1,5 Stunden endlich wieder in unserem eigenen Bett ein paar Stunden Schlaf nachholen zu können.

Inzwischen sind wir wieder voll im Alltag angekommen. die Temperaturen sind zwar immer noch nicht wirklich erträglich, aber das wird sich hoffentlich bald geben. Letzten Samstag haben Tina, Dawit und ich uns noch einmal in Dawits Wohnzimmer getroffen um eine weitere Folge vom Globepodder-Podcast, die zunächst letzte mit Tina und mir, aufzunehmen. Wie immer findet ihr die Folge am Ende dieses Artikels.

Hat euch das mit dem Podcast hier im Blog gefallen? Schreibt uns gerne ein paar Zeilen in die Kommentare. Uns haben die Interviews mit Dawit super viel Spaß gemacht und bei unserer nächsten Reise werden wir bestimmt wieder ein paar neue Folgen zusammen mit Dawit aufnehmen. Vom Globepodder-Podcast wird es auch ohne Tina und mich weiter Folgen geben. Dawit hat Blut geleckt und macht sich bereits auf die Suche nach anderen Reisenden oder Menschen mit interessanten Hobbies, die er für seinen Podcast interviewen kann. Wenn euch das Podcast-Fieber gepackt hat, schaut doch hin und wieder im Stillen Kämmerchen vorbei.

[INFO] Aufgrund der am 25.5.2018 in Kraft getretenen DSGVO haben wir uns entschieden das verwendete Plugin und somit die  Podcasts aus unserem Blog zu entfernen.

Die Tempelanlagen von Angkor

Auch wenn der Schwerpunkt unserer Reise auf Vietnam lag, wollten wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen einen kurzen Abstecher nach Kambodscha, genauer in die kambodschanische Stadt Siem Reap zu machen, um von dort aus die beeindruckenden Tempelanlagen von Angkor zu besichtigen. Also beendeten wir unsere Reise durch Vietnam in Ho Chi Minh Stadt und bestiegen das Flugzeug nach Siem Reap. Eine gute Stunde später waren wir bereits am Ziel, zeigten unser Visum vor und bekamen einen weiteren Stempel in unsere Reisepässe.

Das was wir von Siem Reap gesehen haben, war relativ unspannend. Auch hier beherrschen die Mopeds das Straßenbild, Verkehrsregeln werden, ähnlich wie wir das aus Vietnam kennen, kaum beachtet und die Gehwege werden für alles andere benutzt, nur nicht um sich als Fußgänger darauf zu bewegen. Dafür wird aber erheblich weniger gehupt. Wirklich leiser ist das Stadtleben dadurch aber trotzdem nicht. Aber ich behaupte mal man kommt als Tourist ja nicht nach Siem Reap, um sich den Old Market oder die Pub Street anzuschauen, sondern weil Siem Reap ungefähr 15 Moped-Minuten südlich der Angkor Region liegt und somit der optimale Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die selbige ist.

Damit man die Angkor Region betreten darf, muss man sich vorher ein Eintrittsticket besorgen. Wir habne uns für das 3-Tagesticket entschieden (es gibt auch ein 1-Tages- und ein 7-Tagesticket), mit dem wir innerhalb einer Woche an drei Tagen die Tempelanlagen besichtigen durften (Kosten: $40 USD). Ach ja, in Kambodscha kann man mit dem kambodschanischen Riel oder mit US-Dollar bezahlen, An fast jedem Geldautomaten kann man sowohl Riel als auch US-Dollar abheben. Die bevorzugte Währung ist natürlich der US-Dollar, wobei die kleinste Einheit ein Dollar ist (es gibt nur Scheine und kein Münzgeld und somit ist der Ein-Dollar-Schein die kleinste Einheit). Alles kostet erstmal ab einem Dollar aufwärts. Rabatte beim Handeln gibt es deswegen auch meistens in Form von mehreren Artikeln. Anstatt z.B. einer Postkarte für einen Dollar gibt es nach harter Verhandlung dann 5 Postkarten. Auch die Preise in Restaurants, Bars und Hotels sind meistens so ausgelegt, dass man glatte Dollarbeträge erhält. Fällt der zu zahlende Betrag dann doch mal nicht glatt aus, erhält man den Restbetrag in Riel zurück. 4.000 Riel sind dabei ca. einen Dollar wert.

Aber wieder zurück zu den Tempelanlagen von Angkor. Hat man sich für ein Ticket entschieden, muss man sich überlegen wie man die Tempelanlagen besichtigen will. vom Leihfahrrad bis hin zur Tour im klimatisierten Geländewagen mit privatem Guide ist alles möglich. Wir haben uns dafür entschieden uns von einem Fahrer in einem Tuk tuk von Tempel zu Tempel fahren zu lassen und auf einen Guide zu verzichten. Tuk Tuk-Fahrer gibt es in Siem Reap an jeder Ecke und auch die Hotels helfen gerne dabei, einen Fahrer für Ausfälge nach Angkor zu buchen. Durch eine Empfehlung (vielen Dank an Sebi und Jenny) haben wir uns schon vor unserer Ankunft in Siem Reap mit unserem Fahrer Sothea über facebook in Verbindung gesetzt und einen Preis ausgehandelt (aktuell liegt der übliche Kurs bei ca. $20-$25 USD pro Tag). Sothea hat uns direkt vom Flughafen abgeholt und ist uns die nächsten vier Tage nicht mehr von der Seite gewichen. Da wir nach unserer Ankunft noch keine Pläne hatten, hat uns Sothea mit in sein Dorf genommen. Nachdem er uns dort seiner Familie vorgestellt hat, hat er uns das Moped seiner Frau gegeben und ist mit uns raus aufs Land gefahren. Neben absolut traumhafter Landschaft im Licht der Abendsonne, gab es jede Menge Infos, einen kurzen Workshop wie man Lotusblüten faltet und ein kühles Bier beim beobachten des Sonnenuntergangs über Sotheas Reisfeld. Wir waren noch keine 12 Stunden in Kambodscha und schon jetzt total verliebt in das Land.

Die nächsten drei Tage hat uns Sothea früh morgens mit seinem Tuk Tuk abgeholt und uns zu den unterschiedlichen Tempelanlagen Angkors gefahren. Mir fällt es gerade sehr schwer anschaulich zu beschreiben, ohne das es langweilig wird, was man dort zu sehen bekommt. Gerade die größten und bekanntesten Tempelanlagen Angkor Wat und Angkor Thom lassen einem den Mund vor Staunen offen stehen aufgrund der schieren Größe und Komplexität der Anlagen. Aber die kleinen Heiligtümer und Tempel mitten im Dschungel versteckt und den von Würgefeigen überwucherten Ruinen ließen bei mir nicht nur einmal den Wunsch aufkommen, Mitglied einer der damaligen Expeditionen gewesen zu sein , die diese Anlagen erkundet und freigelegt haben.

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Hello. You buy something.

„Hello. You buy something.“ – Diese unverblümte und direkte Einladung zum Kauf von Waren jeglicher Art war der Lieblingssatz der Händler in Ho An. Und irgendwie scheint er auch zu funktionieren. Ob es nun am Satz selber liegt, oder ob der innere Widerstand irgendwann durch die gebetsmühlenartige Wiederholung desselben gebrochen wird? Fakt ist, auch der standhafteste Tourist zückt irgendwann seinen Geldbeutel. Und so konnten wir beobachten, dass selbst ein so profaner Alltagsgegenstand wie ein Sparschäler von einer verkaufstüchtigen Strassenverkäuferin an den Tourist gebracht wurde. Wir selber sind auch nicht verschont geblieben uns sind nun stolze Besitzer einer kleineren Auswahl an Grußkarten mit vietnamesischen Motiven.

Aber vielleicht liegt es auch an Hoi An selber. Über hunderte von Jahren ist diese Stadt als größte Handelsstadt Vietnams bekannt gewesen. Im Hafen legten Schiffe aus aller Welt an. Chinesen und Japaner haben nachhaltig das Bild von Hoi An mit ihren Tempeln und Häusern geprägt. Vietnamesisches Porzellan gelangte von Hoi An aus in alle Länder der Welt. Zumeist im indochinesischen Raum, aber selbst in Portugal wurden Scherben von Vasen, die aus Vietnam stammen, gefunden. Inzwischen findet der Handel in Hoi An nur noch mit den Touristen statt. Die Verbindung zu den Weltmeeren, der Fluss song Thu Bon, ist versandet und die Handelsschiffe unserer Zeit legen nun im Hafen der neuen vietnamesischen Vorzeigestadt Da Nang an.

Dafür konnte sich Ho An seinen folkloristischen Charme erhalten. Keine Hochhäuser, eine für Mopeds gesperrte Innenstadt und eine schon fast kitschig anmutende allabendliche Beleuchtung mit hunderten von Lampions und unzählige Kerzen, die in kleinen, von Touristen in der Hoffnung auf ein wenig Glück ausgesetzten, Papierbooten den Fluß hinunter treiben. Uns hat es sehr gefallen.

Was wir sonst so die letzten Tage getrieben haben, außer das Verhalten der Händler zu studieren, erfahrt ihr in einer weiteren Folge vom Globepodder-Podcast.

Hier noch ein paar Links:

Kulinarische Spezialitäten Hoi Ans inklusive Rezept: https://asiastreetfood.com/esskultur/street_food_hoi_an/

Reiseplanung mit Bus, Zug, Flugzeug in Vietnam: https://www.baolau.vn

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Kulturschock auf vietnamesisch

Den obligatorischen Kulturschock haben wir verdaut und fangen an uns einzuleben.

Aber von vorne. Der Flug von Moskau nach Hanoi und die Immigration waren unspannend. Der von uns erwartete Ansturm der Taxifahrer vorm Flughafen blieb aus und so konnten wir sehr entspannt  den Bus nach Hanoi besteigen. Erste Überraschung: 20 Grad Celsius Außentemperatur aber überhaupt nicht schwül – unerwartet aber sehr angenehm. Der Bus spuckte uns dann am Rand des Old Quarter, also der Altstadt, aus. Jetzt fing es das erste Mal interessant zu werden. Über den Verkehr und wie man sich in diesem zu verhalten hat, hatten wir schon ne Menge gehört. Aber „einfach ruhig über die Straße gehen, auf gar keinen Fall stehen bleiben oder plötzliche Richtungswechsel vornehmen“, hört sich einfacher an als es dann im Angesicht eines nicht abreissenden Wirrwarrs aus Mopeds, Autos, Bussen, LKWs und ein paar Fahrrädern, die ohne erkennbare Ordnung und Regeln durcheinander fahren, ist. Seltsamerweise ohne das e auch nur einen Zusammenstoß gibt. Dafür wird gehupt was das Zeug hält – interessiert hier aber keinen. Da nicht abzusehen war, dass sich irgendwann mal eine Lücke im Verkehr auftut, machten wir, Händchen haltend und mit Panik in den Augen, die ersten Schritte in den fließenden Verkehr hinein. Und fließend ist genau das richtige Wort. Es fühlt sich nämlich so an als ob der Verkehr einen geradezu umfließt – wie das Wasser nen Felsen. Nur stehen bleiben darf man absolut nicht. Denn der Mopedfahrer, der da mit irrwitziger Geschwindigkeit auf einen zu rast, rechnet damit, dass man sich weiter bewegt und das, in dem Moment in dem er bei einem ankommt, man selber nicht mehr dort steht. Bleibt man jedoch stehen, wie das Kaninchen vor der Schlange, bricht man die einzige Regel, die es hier zu geben scheint – die Regel der kontinuierlich fließenden Bewegung und es bricht Chaos aus (klingt komisch, ist aber so). Wir sind also, ohne über den Haufen gefahren worden zu sein, dafür mit schweißnassen Händen, auf der anderen Straßenseite angekommen.

Als nächstes mussten wir uns damit abfinden, dass der Bürgersteig ausschließlich zum parken von Mopeds und als Verkaufsfläche beziehungsweise als Küche benutzt wird. Man läuft also immer auf der Straße während das oben beschriebene Wirrwarr unmittelbar an einem vorbei zieht.

„Küche“ ist das nächste Stichwort. Wie wir das in Thailand schon gesehen haben, wird auch hier in Vietnam auf der Straße gekocht, gegessen, Fisch ausgenommen, Fleisch zerteilt usw. Mann muss sich also damit abfinden, dass das Essen, das einem gerade auf nem kleinen Holzkohlegrill zubereitet wird, vorher am Straßenrand lag (egal ob Fisch, Fleisch oder Gemüse) und Tonnen von Abgasen und Strassenstaub darauf niedergegangen ist. Schmeckt aber trotzdem hervorragend und ist saugünstig.

Was mich zur Bezahlung bringt. Die Frage nach dem Preis für etwas das man kaufen möchte, wird, aufgrund der Sprachbarriere, entweder mit dem Taschenrechner, oder mit des entsprechenden Geldscheins beantwortet. Man sollte sich vorher ein wenig mit den unterschiedlichen Geldscheinen vertraut machen. Ruck zuck ist man statt 10.000 Dong dann einen 100.000 Dong-Schein los. Ist uns noch nicht passiert aber die vielen Nullen stressen mich schon ein wenig. 24.000 Dong sind übrigens ungefähr ein Euro. Grundsätzlich sollte man den erst genannten Preis entrüstet ablehnen. Hat man dies getan kostet das Objekt der Begierde anschließend nur noch halb soviel.

Das soll es erstmal gewesen sein mit der kleinen Schilderung unserer ersten Eindrücke. Ein bisschen mehr erfahrt ihr, wenn ihr euch die nächste Folge des Globepodder-Podcast anhört. Viel Spaß.

P.S. Weiter unten haben wir noch ein paar Bilder für euch.

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