Barkissimo – Liveaboard

Mit dem Bus ging es in aller Frühe zurück nach San Francisco und weiter über die Bay Bridge nach Emeryville. Dort wurden wir vom Manager Max abgeholt und direkt auf eine Einkaufstour durch den örtlichen IKEA mitgenommen. Max ist super nett und hilfsbereit und wir haben uns auf Anhieb super mit ihm verstanden. Und so haben wir den kleinen Einkaufsbummel genutzt um uns schon einmal ein bisschen besser kennen zu lernen.

Anschließend ging es auf direktem Wege zum Hafen von Emeryville. Ein kurzer Fußmarsch über die Docks und schon standen wir vor unserem neuen Zuhause für die nächsten Wochen: Barkissimo – the floating oasis.
Als aller erstes wurden wir einmal durchs komplette Schiff geführt und haben die anderen Crewmitglieder kennen gelernt. In Summe waren Anfangs fünf Helfer (uns eingeschlossen) und Max und Vincent als Festangestellte auf Barkissimo. Scott, der Besitzer, ist erst zwei Wochen nach unserer Ankunft aus Mexico zu uns gestoßen.

Da es keine Buchungen gab, gestalteten sich die ersten zwei Tage sehr entspannt. In aller Ruhe konnten wir lernen, wie die Zimmer gereinigt und hergerichtet werden sollten, wo sich alles auf dem Schiff befindet und was man sonst noch so im Umgang mit den Gästen an Bord wissen sollte. Zwischendurch durften wir mit zum Einkaufen und bekamen nebenher noch kleine Führungen durch die Nachbarschaft.

Nach drei Tagen auf dem Boot (von denen an zwei Tagen keine Gäste an Bord waren) hatten wir schon unsere ersten freien Tage. Die nutzen wir um uns am ersten Tag ein bisschen mehr in San Francisco umzuschauen. Japantown, die Painted Ladies und die City Hall standen zum Beispiel auf unserer Liste.
Den zweiten freien Tag haben wir in Berkley verbracht um uns ein wenig die Stadt und natürlich den Campus der Uni dort anzuschauen. Wenn man wie wir in der Weltstadt Bocholt zur Uni gegangen ist, dann ist der Berkley Campus allerdings gar nicht so beeindruckend ;-).

Dann ging es aber wieder zurück an die Arbeit. Morgens stehen wir immer relativ früh auf, damit wir für die Gäste das Frühstück vorbereiten können. Es gilt Früchte zu waschen und zu schneiden, die Brötchen aufzubacken und, je nach Tagesplan, die Quiche, Tortilla, Casserole oder das Omelett zuzubereiten. Kaffee muss gekocht werden und der Frühstückstisch sollte gedeckt sein, wenn die ersten Gäste aus ihren Zimmern kommen. Dann gilt es dem Gast während des Frühstücks jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und die drei Gänge aufzutragen bzw. die leeren Teller wieder zurück in die Küche zu befördern. Dort muss dann alles per Hand gespült werden (eine Spülmaschine haben wir leider nicht an Bord).
Nachdem die Gäste gefrühstückt haben, warten wir darauf das sie entweder auschecken oder aber von Bord gehen um die Gegend zu erkunden. Ein wenig Zeit also um sich ein kleines Frühstück zu gönnen.

Sind die Gäste dann von Bord ziehen wir uns die Gummihandschuhe an und machen uns daran die Kabinen wieder auf Hochglanz zu bringen. Die benutzten Bettlaken abziehen und zusammen mit den Handtüchern in die Wäsche geben. Das Bad putzen und von allen Haaren befreien, desinfizieren und trocknen. Neue Handtücher auslegen, ein wenig Staub wischen und die Betten wieder neu beziehen. Ich habe am Anfang noch über zwei Stunden pro Zimmer benötigt. Inzwischen sind wir beide aber recht fit und gut aufeinander eingespielt.

Sind die Räume fertig geputzt und wenn auch der Rest des Boots tip top ist, haben wir wieder ein wenig Freizeit. Wenn jemand anderes von der Crew an Bord bleibt, können wir uns die Fahrräder schnappen und einen kurzen Ausflug nach Emeryville machen. Ansonsten sucht man sich ein sonniges Plätzchen auf dem Boot, entspannt bei einem Glas Wein oder einer Flasche Bier und wartet darauf, dass die neuen Gäste am Nachmittag wieder einchecken. Dann heißt es den Gästen den Weg am Telefon zu erklären und am Parkplatz abzuholen, das Gepäck aufs Boot zu bringen und den Gästen das Boot zu zeigen.

Manchmal buchen die Gäste dann noch ein Dinner bei uns an Bord. Dann helfen wir noch ein wenig das Essen vorzubereiten, zu servieren und zu spülen wodurch sich unser Arbeitstag ein wenig verlängert. Aber das kommt äußerst selten vor und am Ende macht es immer Spaß die Gäste zu bedienen, ein wenig zu quatschen und neue Dinge zu lernen (z.B. wie man vernünftig Wein entkorkt und einschenkt).

Im großen und ganzen sind das unsere Hauptaufgaben. Hin und wieder müssen wir das Deck schrubben oder den Hot Tub säubern. Seit Scott aus Mexico zurück ist, helfen wir ihm auch mal beim Renovieren des zweiten Boots, das ebenfalls hier im Hafen liegt. Wenn abends die Gäste dann versorgt sind, kochen wir noch lecker und sitzen ein wenig zusammen um den Sonnenuntergang zu genießen.

Nach fünf Tagen arbeiten an Bord haben wir dann wieder zwei Tage frei. Die nutzten wir immer um uns die Gegend anzuschauen. So sind wir noch einmal hoch nach Santa Rosa gefahren, um Tinas Tante zu besuchen. Ein anderes Mal haben wir uns die Räder geschnappt, und sind damit durch San Francisco geradelt um uns unter anderem den wunderschönen Golden Gate Park anzuschauen. Oder wir sind mit der Fähre rüber nach Sausalito gefahren um uns die Bay von der anderen Seite mal anzuschauen.

Zusammengefasst haben wir es mal wieder super gut getroffen. Und unser Plan, San Francisco ein wenig länger zu genießen und zu erkunden, ist voll aufgegangen :-). Zum Schluss gibt es noch eine gute Nachricht für euch. Mit diesem Artikel haben wir es endlich geschafft euch zeitnah auf einen aktuellen Stand zu bringen. Ich sitze gerade hier in der Kombüse auf Barkissimo und lasse die vergangenen vier Wochen auf dem Boot revue passieren. Am Sonntag steigen wir in den Flieger nach Las Vegas um dort unser Trinkgeld in den Casinos zu verspielen. Ihr dürft also gespannt sein was wir von dort zu berichten haben. Spannend wird es auf jeden Fall. Bis dahin schaut euch unsere Bilder an und vielleicht findet der eine oder andere von euch ja ein wenig Zeit um uns mit einem kurzen Kommentar zu erfreuen. So long.

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Besuch bei der Verwandtschaft

Nach dem ganzen sight seeing in San Francisco haben wir uns entschieden dem Trubel der Stadt ein wenig zu entfliehen und meine Tante Heide in Santa Rosa zu besuchen. Schon während der zweistündigen Busfahrt, gab es für uns viel zu sehen. Einiges kannten wir bereits von unserer Fahrradtour, doch alles nördlich von Sausalito war Neuland und somit vergingen die zwei Stunden wie im Flug. Ich war auch ein wenig nervös, hatte ich meine Tante doch das letzte Mal vor ca. 20 Jahren gesehen. Aber alle Zweifel waren unbegründet. Wir wurden herzlich von ihr in Empfang genommen und auch die Hunde von Wolfgang, ihrem Sohn waren ganz begeistert von uns. Den ersten Abend haben wir gemütlich bei ein oder zwei Flaschen Wein und vielen kleinen Anekdoten aus der Vergangenheit verbracht.

Am nächsten Tag ging es erst kurz zu Wolfgangs Haus um die Handwerker dort zu bezahlen und danach in die Altstadt von Santa Rosa zum Frühstücken. Nach einem leckeren Omelett haben wir uns ein wenig die Stadt angeschaut bevor wir uns in Richtung Healdsburg aufgemacht haben. Healdsburg besteht aus lauter kleinen Galerien, Antiquitätenläden und Boutiquen in denen altes Zeug verkauft wird. Wir haben in einem Laden beispielsweise einen deutschen Taschenkalender von 1939 entdeckt der neben einigen privaten Eintragungen auch allgemeine Infos wie das damalig gültige Postentgelt oder eine Karte von Großdeutschland enthielt. Als wir genug gestöbert und bestaunt hatten, fuhren wir zu einem der vielen Winzer und haben uns durch dessen Weinkarte getrunken. Natürlich immer nur kleine Probierschlucke. Da uns der Wein gut geschmeckt hatte, wurden direkt einige Flaschen für den häuslichen Gebrauch gekauft.

Gut gelaunt ging es zum Schluss noch auf ne kleine shopping tour. Wir hatten nämlich am Abend zuvor eine Zusage für einen weiteren HelpX Aufenthalt bekommen. Doch dieses Mal konnten wir dort nicht mit unseren Stallklamotten aufkreuzen, denn wir hatten uns für eine Stelle in einem Bed & Breakfast beworben. Diese hatten uns per email zu verstehen gegeben, dass wir doch bitte mit ordentlicher Kleidung (Hemd/Bluse) unseren Dienst antreten sollten. Glücklicherweise gab es einen großen Ausverkauf an Sommerklamotten und so wurden wir schnell fündig ohne unseren Geldbeutel übermäßig zu strapazieren.

Durch das wine tasting angefixt, haben wir am nächsten Tag beschlossen dem Napa Valley einen Besuch abzustatten. Das Napa Valley ist eines der bekannteren Weingegenden im Großraum San Francisco und dementsprechend war auch trotz großer Hitze einiges los. Das erste Ziel das wir nach ca. 1 Stunden Fahrt erreichten war Calistoga. Da es dort aber so heiß war, sind wir nur einmal schnell die Hauptstraße hoch und runter geschlendert und haben uns danach schnell in ein klimatisiertes Restaurant für ein kleinen Mittagsimbiss verzogen. Frisch gestärkt haben wir die nächste Etappe in Angriff genommen. Nun ging es mitten durch das Napa Valley. Überall wo man hinblickte gab es Weinreben und die dazugehörigen Winzereien zu sehen. Natürlich konnten wir uns ein zweites wine tasting nicht verkneifen und so kehrten wir bei Markham ein. Auf der Karte standen 5 Weine für 10$ zum Probieren. Unser Mundschenk hat uns immer schöne Geschichten zu dem jeweiligen Wein erzählt und zu welchen Anlässen er diese trinkt. Den Rosé nimmt er z.B. mit, wenn er mit seinem Hund spazieren geht. Im nachhinein haben wir nicht nur diese 5 Weine getestet, sondern noch drei extra erhalten und gezahlt haben wir dafür auch nichts. Selbst die Flasche Wein, die wir gekauft hatten, haben wir vergünstigt bekommen. Renzo und Heide sind beide der Meinung, dass das an meinem charmanten Lächeln lag und dies den jungen Mann hinter der Theke dazu veranlasst hat so spendabel zu sein. Vielleicht war er aber auch schon mit seinem Hund spazieren. Wer weiß. Wir haben uns auf alle Fälle sehr gefreut und hatten viel Spaß und richtig guten Wein getrunken.

Beschwingt fuhren wir ein Stückchen weiter zu unserem nächsten Ziel – dem beschaulichen Städtchen St. Helena. Auch hier haben wir uns darauf beschränkt ein wenig die Hauptstraße entlang zuschlendern und die Auslagen zu betrachten.

Unser letzter Stopp war dann die Stadt Napa selbst. Die Schäden eines schweren Erdbebens im August waren an vielen Stellen noch deutlich zu sehen aber die Bewohner waren in Feierlaune. Es gab nämlich ein nettes Straßenfest mit vielen Buden, Wein- und Bierstände und Live Musik. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und mischten uns unter die Leute. Nachdem die letzte Band aufgehört hatte zu spielen, haben wir beschlossen den Rückweg anzutreten und den Abend bei Heide auf der Terrasse ausklingen zu lassen.

Auch unser letzter Tag bei meiner Tante hielt ein besonderes highlight für uns bereit. Gemeinsam mit Wolfgang ging es nämlich auf das Weingut von Francis Ford Coppola. Ich war ja allein schon von der Speisekarte und den kleinen Anekdoten hin und weg. So gibt es dort beispielsweise Hühnchen à la Mama Scorsese. Aber nicht nur das Essen hat überzeugt. Das ganze Anwesen ist schon der Hammer. Eine riesige Sonnenterrasse mit Pool und drum herum Weinberge. Fantastisch. Aber das beste waren natürlich die Originalrequisiten aus seinen Filmen. So konnten wir neben der Büroausstattung des Paten auch die Surfbretter und einiges mehr aus Apocalypse Now bewundern.

Tja und dann war unser Kurzurlaub bei meiner Tante auch schon wieder vorbei. Am nächsten Morgen ging es früh morgens zurück nach San Francisco zu unserem neuen HelpX host. Was wir hier so alles erleben werden wir euch in wenigen Tagen erzählen – stay tuned!

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San Francisco. Heck Yeah!

San Francisco! Wahnsinn! Schon seit Beginn unserer Reise vor gut einem Jahr träumte ich davon durch diese Stadt zu wandern. Und jetzt sind wir tatsächlich hier.
Die Rückgabe des RV’s ist wie erwähnt problemlos über die Bühne gegangen. Mit der bart (Bay Area Rapid Transit) ging es Richtung Downtown. Unsere Unterkunft für die nächsten Tage, das Adelaide Hostel, war schnell gefunden. Und da wir ein wenig früh dran waren und noch nicht einchecken konnten, haben wir uns direkt auf gemacht die Stadt zu erkunden.

Ohne viel Plan sind wir einfach mal los gelaufen schlussendlich in Fisherman’s Wharf gelandet. Da wir den direkten Weg wählten, mussten wir gleich mal feststellen, dass San Francisco ganz schön hügelig ist. Dafür hatten wir am höchsten Punkt der Taylor Street einen super Ausblick auf Downtown San Francisco.
Fisherman’s Wharf selber war dann ziemlich von Touristen überschwemmt. Ursprünglich mal der Ort, an dem die Fischer ihren täglichen Fang an Land brachten, dreht sich nun alles darum dem Touristen ein wenig von seinem Urlaubsgeld abzuknöpfen ;-).
Man kann hier seinen Hunger mit allerlei Seafood und anderen Leckereien stillen (Clam Chowder, serviert in einer Schüssel aus Sauerteigbrot, sollte man definitiv mal probieren – @Chris: Vielen Dank für den Tip).
Den Besuch des ausgestellten U-Boots und des Versorgungsschiffs der US Marina haben wir uns gespart. Dafür investierten wir ein paar Quarter (25 Cent Münzen) um an den teilweise wirklich alten Spielautomaten, die im Musée Mécanique ausgestellt waren, uns unsere Zeit zu vertreiben.

Am nächsten Tag haben wir uns einer Free Walking Tour von Wild SF Walking Tours angeschlossen und in einer wirklich angenehmen Gruppe Chinatown und North Beach erkundet. Wild SF Walking Tours sind zunächst einmal kostenlos. Am Ende wird man aber natürlich um eine kleine Spende gebeten. Jeder darf  soviel geben wie er bereit ist zu zahlen bzw. so viel wie es der Geldbeutel  zulässt ;-). Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen war die Tour super informativ und wir hatten ca. 4 Stunden unseren Spaß, haben viel über San Francisco gelernt und einig nette Menschen kennen gelernt. Definitiv ein must do in San Francisco.

Nach einer weiteren Nacht in unserem Hostel sind wir zusammen mit zwei unserer Bettnachbarn zu einem der zahlreichen Fahrradverleiher um uns Fahrräder auszuleihen. Man sollte übrigens immer in seinem Hotel/Hostel nach Gutscheinen oder Discounts für den Fahrradverleih nachfragen und niemals den bei den Verleihern ausgehängten Preis zahlen. Ein paar Dollar spart man immer. Mit den Fahrrädern sind wir dann entlang der Piers in Richtung Golden Gate Bridge aufgebrochen. Ein kurzer Stop am Pier 39 um uns die Shops und die faulenzenden Seelöwen anzuschauen. Dann ging es weiter, vorbei an Fisherman’s Wharf, zur Ghirardelli Chocolate Manufactory. Ich kannte es nicht, die gratis Schokolade zum Probieren hat mir trotzdem geschmeckt.
Leider hatte eines unserer Fahrräder anschließend einen platten Reifen und wir mussten eine knappe Stunde auf ein Ersatzfahrrad warten. Dann ging es aber fast ohne Unterbrechung über die Golden Gate Bridge auf die andere Seite der Bucht nach Sausalito.
In Sausalito hatten wir ein wenig Zeit um etwas zu essen und dann ging es mit der Fähre zurück nach Downtown. Zurück im Hostel ging es dann relativ zeitig ins Bett. Am nächsten Tag wollten wir früh nach Alcatraz.

Die Tour nach Alcatraz hatten wir schon eine Woche im Voraus gebucht, weil die Touren relativ schnell ausverkauft sind. Außerdem hatten wir uns für eine der ersten Touren am Morgen entschieden, um wenigsten am Anfang noch entspannt umher gehen zu können. Im Laufe des Tages wird es dann nämlich immer voller. Wir hatten das Glück, dass gerade der chinesische Künstler Ai Weiwei seine Ausstellungen @Large auf Alcatraz eröffnet hatte. Also wurde uns, neben dem regulären Program wie z.B. der Audio Tour durch das Gefängnis und der Ranger Talks, eine super Ausstellung zusätzlich angeboten. So konnten wir locker den halben Tag auf der ehemaligen Gefängnisinsel verbringen. Wieder zurück auf dem Festland stärkten wir uns mit einem bodenständigen Burger von in-n-out Burger. in-n-out Burger ist eine Fastfood Kette hier in Kalifornien (und ich glaube inzwischen auch mit einigen Filialen in Texas), die sich die Frische ihrer Produkte auf die Fahnen geschrieben haben. So gibt es keine tiefgefrorenen Burgerpaddis (was zur Folge hat, dass die Burger innerhalb von wenigen Stunden von der eigenen Metzgerei in die Filialen geliefert werden müssen) und die Pommes werden für den Kunden sichtbar aus ganzen Kartoffeln frisch geschnitten und frittiert. Alles ganz nett und so, aber den hiesigen Hype um die Burger konnten wir nicht ganz nachvollziehen. Eventuell hätten wir aber vorher auch mal im Internet nach dem inoffiziellen „not so secret menu“ suchen sollen ;-). Frisch gestärkt traten wir dann den Rückweg zum Hostel an. Aber nicht ohne der berühmten Lombard Street einen kurzen Besuch abzustatten.

Unseren vorerst letzten Tag in San Francisco haben wir damit verbracht durch die Viertel „Castro“ und „Mission“ zu laufen. Um ehrlich zu sein weisen meine Kenntnisse über die Geschichte dieser Viertel noch große Lücken auf. Auf jeden Fall findet man aber in The Castro die Keimzelle der Schwulen- und Lesbenszene in San Francisco. So haben wir das Museum der GLBT Society (Gay Lesbian Bisesuxal Transgender Society) besucht und die regenbogenfarbigen Kreuzungen bewundert. Noch weniger weiß ich über den Mission District. Aber man findet dort das älteste erhaltene Gebäude von San Francisco – die Mission Dolores. Außerdem kann man sich hier im angrenzendem Park Dolores wunderbar vom herum laufen erholen und dem Treiben der Locals zuschauen.

Soweit zu unserem Besuch in San Francisco. Soviel sei aber schon einmal gesagt – uns hat es hier so gut gefallen, dass wir anfingen Pläne zu schmieden ein wenig länger zu bleiben. Aber das ist Teil eines anderen Artikels :-). Bis später also.

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LA to San Francisco – immer der Küste entlang

Langsam navigierten wir also dieses 30 feet (gute 9 Meter) Wohnmobil vom Parkplatz der RV-Vermietung auf die Straße. Die erste Erkenntnis: Die Karre passt so gerade zwischen die Fahrbahnmarkierungen. Also immer wieder einen nervösen Blick in den Rückspiegel um zu kontrollieren, ob man noch auf seiner Fahrbahn fährt. Und so ging es dann zum nächsten Walmart um den Kühlschrank zu füllen und ein wenig Geschirr zu kaufen – das war nämlich nicht im Mietpreis inbegriffen… aber fangen wir noch einmal von vorne an.

Nachdem wir Robin verkauft hatten, stellte sich uns natürlich die Frage wie wir denn Kalifornien bereisen wollen? Anfangs überlegten wir uns einen kleinen Camper zu mieten. Dann war der Plan einen SUV zu mieten und uns rudimentäres Camping Equipment zu besorgen. Eine weitere Idee war von Stadt zu Stadt zu fliegen und mit organisierten Touren die Gegend zu erkunden.
Alles gute Ideen, wenn man nicht gerade versucht mit kleinem Budget durch die Gegend zu reisen.
Zum Glück hatte dann einer von uns den Einfall (ich vermute mal ganz stark das es Tina war) nach so genannten Relocations zu suchen. Autovermietungen stehen häufig vor der Situation, dass ein Auto, das am Standort A steht, an Standort B benötigt wird. Das gilt ebenso für Wohnmobilvermietungen. Jetzt könnte die Vermietung einen Mitarbeiter in das Wohnmobil setzen, der dieses dann von A nach B fährt, in das nächste Flugzeug springt, wieder zurück fliegt und am Ende eine ordentliche Spesenrechnung präsentiert.
Oder man inseriert die Tour in diesem Internet und findet so ein paar Backpacker, die sowieso diese Strecke fahren möchten. Die Backpacker bekommen das Wohnmobil quasi gratis ($1/Tag). Dafür übernehmen diese die Benzinkosten und müssen innerhalb eines festgelegten Zeitraums das Wohnmobil am Zielort abliefern. Wir hatten 4 Tage Zeit das Wohnmobil von Los Angeles nach San Francisco zu bringen. Eigentlich genügend Zeit um die grob geschätzten 600 Meilen gemütlich zu bewältigen. Um noch ein wenig entspannter reisen zu können, haben wir uns für $60,- noch einen extra Tag hinzu gebucht. Am Ende stand uns also ein Wohnmobil für fünf Tage für nur $64,- (+ Benzin) zur Verfügung, mit dem wir auf eigene Faust die Küste Richtung San Francisco erkunden konnten.
Leider ist es üblich, dass diese Wohnmobilen nicht mit Geschirr ausgestattet sind. Es gibt natürlich die Option für $125,- das Komplettpaket dazu zu buchen. Aber mal ehrlich, dieser Preis schien uns dann doch ein wenig übertrieben. Und so haben wir uns für ein paar Dollar einen Topf, Teller und Besteck gekauft und uns die übrigen $115,- gespart.

Ausgestattet mit allem was wir für die nächsten fünf Tage benötigen ging es dann durch LA in Richtung Highway 1. Unser erster geplanter Stop in Malibu musste leider ausfallen. Noch ein wenig ungeübt im Umgang mit einem so großen Fahrzeug fanden wir es schwierig einen passenden Parkplatz am Straßenrand zu finden. Und die ausgewiesenen Parkplätze waren alle kostenpflichtig. Also ging es an Malibu vorbei in den Malibu Creek State Park in dem wir unser erstes Nachtlager aufschlugen. Bis auf ein paar Rehe, die in der Abenddämmerung über den Campingplatz spazierten, ist an diesem Tag nichts aufregendes mehr passiert. Dafür gab es aber eiskaltes Bier aus unserem Kühlschrank :-D.

Am nächsten Tag ging es dann, nach einer heißen Dusche, weiter nach Norden in Richtung Santa Barbara. Immer entlang der Pazifikküste und der atemberaubenden Aussicht. In Santa Barbara hatten wir das Glück einen günstigen Parkplatz für unser mobiles Haus zu finden. Und so konnten wir entspannt bei strahlendem Sonnenschein zunächst über das Pier und dann durch die Innenstadt schlendern. Entlang an den Ständen eines Farmers Market und vorbei an Palmen gesäumten Straßen ging es zum Courthouse, von dessen Turm wir eine super Aussicht über Santa Barbara hatten. Anschließend führte uns unser Weg wieder zurück zu unserem Wohnmobil mit dem wir weiter Richtung Norden fuhren. Die Nacht haben wir dann direkt am Strand im El Capitan State Park verbracht. Mit zwei Dosen Bier haben wir es uns am Strand gemütlich gemacht und der untergehenden Sonne zugeschaut wie sie im Meer versinkt. Einfach Traumhaft! Und weil wir schon mal da waren, sind wir auch gleich noch in die Fluten gesprungen.

Der nächste Tag sollte ganz der Entspannung dienen. Also blieben wir auf dem Campingplatz und gingen, nach einem ausführlichen Frühstück, direkt an den Strand. Die Sonne versteckte sich zunächst zwar noch im Nebel, dafür konnten wir aber später am Tag die vorbei schwimmenden Delphine und Robben bei schönstem Sonnenschein bewundern und in der Brandung planschen wenn es uns zu warm wurde.

Dann mussten wir aber wieder ein paar Kilometer unter die Räder bekommen, da der Termin für die RV Rückgabe immer näher rückte. So haben wir am folgendem Tag lediglich ein paar mal direkt am Highway halt gemacht um die fantastische Aussicht entlang der Küstenlinie zu genießen und um eine gigantisch große Kolonie von Elephant Seals, die faul am Strand in der Sonne lagen, zu bewundern. Die Nacht verbrachten wir dann im Pfeiffer Big Sur State Park.

Am nächsten Morgen galt es zunächst die Tanks mit dem Schmutzwasser unseres RVs zu leeren. Aber das war alles kein Problem, wir hatten ja das Einführungsvideo bei der Wohnmobilübergabe aufmerksam angeschaut :-). Ziel für heute war der Walmart Parkplatz direkt neben der Wohnmobilvermietung, bei der wir das RV am nächsten Tag abgeben mussten. Auf dem Weg dorthin machten wir noch halt in Carmel by the Sea. In den Reiseführern und Broschüren als Perle an der Pazifikküste (oder so ähnlich) angepriesen, machte das Dorf auf mich den Eindruck, als ob alle die Leute, die in Düsseldorf auf der Kö einkaufen gehen, dort wohnen oder ihren Urlaub verbringen. Also eher nicht unser Klientel.  Aber einen wirklich fantastischen Sandstrand haben die dort. Den 17 Mile Drive, der sich in direkter Nachbarschaft zu Carmel befindet, haben wir uns auch noch gegönnt. Das ist eine Privatstraße über die Halbinsel Monterey. Wenn man $10,- locker macht, darf man mit seinem Auto eine Runde über die Halbinsel drehen und den Schönen und Reichen beim Golfen auf einem der unzähligen Golfplätze zuschauen. Wir haben uns eher für die schöne Aussicht aufs Meer interessiert und die Golfer links liegen lassen.
Unser letztes Ziel, der Walmart Parkplatz in Dublin, erreichten wir erst nach Sonnenuntergang. Noch schnell den Generator angeschmissen um unsere letzte Tiefkühlmahlzeit in der Mikrowelle aufzuwärmen und dann ab ins Bett.

Am nächsten Morgen mussten wir dann noch einmal tief in die Tasche greifen, das RV hatte ganz schön Durst auf unserer Tour und verlangte nach einigen Gallonen Benzin. Aber egal. Wir hatten wunderschöne Tage auf unserem Weg von Los Angeles nach San Francisco.
Aber unterm Strich würden wir beide uns nicht noch einmal für ein so großes Wohnmobil entscheiden. Man ist einfach viel zu eingeschränkt. Mal eben anhalten oder umdrehen um zu dem tollen Ausblick, an dem man gerade vorbei gefahren ist, zurück zu fahren ist mit so einem Ungetüm leider nicht möglich. Außerdem kann man nicht überall hin, weil z.B. der Parkplatz zu klein für das große Auto ist und letztendlich braucht man den ganzen Schnickschnack in so einem Wohnmobil nicht (auch wenn es ganz angenehm ist eine eigene Dusche, einen großen Kühlschrank, einen Backofen und eine Mikrowelle dabei zu haben ;-)). Aber mit unserem Robin waren wir definitiv mehr zufrieden.

Der Benzintank war also voll, die Schmutzwassertanks waren leer und wir hatten keine Beule ins Auto gefahren. Die Übergabe des Wohnmobils verlief somit problemlos und schnell. Wir wurden noch zum nächsten Bahnhof gebracht, von dem wir dann mit dem Zug nach Downtown San Francisco gefahren sind. Endlich! San Francisco! Aber das ist eine andere Geschichte.

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Los Angeles – Sonne pur!

Samstag 5:30 und der Wecker klingelt. Verdammt, hätten wohl gestern doch nicht so viel Bier trinken sollen, aber es war schließlich unser letzter Abend in Kanada und dies musste auch entsprechend gefeiert werden. Schnell unter die Dusche um wach zu werden, dann den Rucksack schultern und auf durch das morgendlich ruhige Vancouver zur nächsten Haltestelle um mit dem Sky Train zum Flughafen zu gelangen. Eigentlich hatten wir genug Reservezeit eingeplant aber irgendwo haben wir dann doch gebummelt, denn als wir am Schalter ankamen, hiess es nur „Hurry up – cut off time is at 7:00 am“. Kurzer Blick auf die Uhr – 6:58 – uih, das war knapp! Aber die Damen am Schalter waren trotzdem sehr nett und hilfsbereit und hatten auch sichtlich Spass mit uns und unseren Packsäcken in denen sie zuerst Kartoffeln vermuteten. Nachdem wir dann glücklich unsere Boarding Pässe in Händen hielten wurden wir wieder zur Eile angetrieben und aufgefordert sofort zum Sicherheitscheck zu gehen. Von dort aus ging es direkt über die Grenze in die USA und wieder zurück auf kanadischen Boden. Ja wir sind bereits im Flughafen von Vancouver in die USA eingereist. Wobei dies eigentlich recht praktisch war, da wir dadurch in LA nur kurz auf unser Gepäck warten mussten und dann direkt zu unserem Hostel durchstarten konnten.

Dieses lag an einer ruhigen Seitenstraße direkt am Hollywood Boulevard. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann auch direkt auf den Hollywood Boulevard. Erstes Ziel war natürlich das TCL Chinese Theatre um dort in die Fußstapfen von Humphrey Bogart, Bruce Willis, Jonny Depp und vielen mehr zu treten. Dieser Abschnitt vom Strip hat uns doch sehr an den Times Square in New York erinnert. Überall gibt es Superhelden, Plüschtiere und sonstige Berühmtheiten mit denen man sich ablichten kann und an jeder Ecke steht jemand, der dir entweder Tickets, CDs oder deren Glauben aufdrängen möchte. Doch wenn man einige 100 Meter weiter läuft, wird es ruhiger und man kann sich in Ruhe die Sterne auf dem Bürgersteig anschauen und nach seinem Lieblingsstar Ausschau halten.

Den nächsten Tag haben wir den Stränden von LA gewidmet. Zuerst ging es mit dem Bus nach Venice Beach. Dort angekommen mussten wir natürlich sofort und ohne Umwege ans Meer. FANTASTISCH!!! Super weißer, feiner Sandstrand, Palmen und herrliche Wellen. Und natürlich die Baywatch Rettungstürme inklusive Rettungsschwimmer – wie im Film!!! Und dazu noch traumhaftes Wetter. Also schnell rein in die Badeklamotten und ab ins Meer und in den Wellen toben. Ich habe mich ja nur ungern vom Meer trennen können, aber wir wollten natürlich auch die berühmte Strandpromenade entlang schlendern. Dort gibt es alles und vor allem jeden Typ Mensch zu sehen. Die Sportler überwiegen hier aber definitiv. Jede Ecke wird für irgendeine Sportart genutzt: Basketball, Squash, Surfen, Skaten, Rollschuh laufen, Akrobatik, Turnen – man sieht hier wirklich alles. Und nicht zu vergessen die Mukibude in der auch schon Arnold Schwarzenegger Gewichte gestemmt hat. Links und rechts säumen die Straßenkünstler, kleine Läden und natürlich kleine Bars und Buden die Promenade.
Irgendwann hatten wir dann das Santa Monica Pier erreicht und dort gab es natürlich auch einiges zu entdecken. Das Riesenrad hatten wir ja schon von weitem gesehen aber drum herum gibt es unzählige kleine Buden und Karussells und das alles auf einem altem Holzpier über dem Meer. Unglaublich.
Auf dem Weg zurück zum Hostel haben wir noch einen kurzen Stop in Beverly Hills eingelegt und einen kurzen abendlichen Schaufensterbummel auf dem Rodeo Drive unternommen. Gut dass bereits alles geschlossen war. Wobei ich mir da eh nichts von hätte leisten können 🙂

Tags darauf haben wir dann unser RV Abenteuer gestartet. Wir wollten ja schon immer mal ausprobieren wie das Reisen in einem Wohnmobil so ist und hier suchen die Vermieter oft nach Fahrern, die den RV von A nach B bringen. Die Zeit und die Kilometer sind dabei vorgegeben, doch dafür ist der Preis unschlagbar günstig. Das große Fragezeichen bei diesen sogenannten Relocations ist nur die Größe des Gefährts und so waren wir doch etwas aufgeregt was wir denn die nächsten Tage fahren werden. Zuerst gab es aber ein 20 minütiges Video für uns in dem wir alles über die Handhabe eines Wohnmobils gelernt haben. Strom- und Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und all so ein Kram. Danach noch den schriftlichen Kram erledigt und endlich haben wir unseren Reisebegleiter für die nächsten Tage kennengelernt. Wir waren beide sehr erleichtert, dass es nicht eines von den Riesenschiffen war. Aber im Vergleich zu Robin war es trotzdem ganz schön groß. Aber dafür auch mit allem ausgestattet. Dusche, Toilette, 3 Betten, Kühlschrank, Gefrierfach, Backofen, Mikrowelle und Fernseher. Alles war da. Nach einer letzten Einweisung ging es dann endlich auf die Straße und rein in unser RV Abenteuer. Mehr darüber erzählen wir euch in den nächsten Tagen.

Wir versorgen euch super gerne mit neuen Bildern. Leider haben wir dadurch inzwischen das Speicherlimit unseres Webspace zum zweiten Mal erreicht. Den Speicher zu erweitern kostet Geld und um eine komplett andere Lösung zu finden fehlt uns im Moment die Geduld/Zeit. Deswegen laden wir unsere neuen Bilder nun zunächst bei google hoch. Das ist kostenlos und schnell umgesetzt. Für euch bleibt alles beim alten, nur das ihr beim Klick auf den orangenen Button nun unsere Bilder in einem etwas anderen Umfeld/Design vorfindet.
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Vancouver Island, Vancouver und noch einmal von vorne

Die Überfahrt nach Vancouver Island verlief ohne Zwischenfälle. Da an diesem Tag die Wolken tief hingen und es immer wieder regnete, haben wir uns entschieden möglichst weit hoch in den Norden von Vancouver Island zu fahren und dann bei besserem Wetter das Feld quasi von hinten bzw. von Nord nach Süd aufzurollen. Also sind wir hoch bis nach Port Hardy gefahren und haben unser Lager dort auf einem super schönen kleinen Campingplatz aufgeschlagen.
Bei schönem Wetter erkundeten wir am nächsten Tag zunächst die nähere Umgebung unseres Campingplatzes um dann Port Hardy selber einen Besuch abzustatten. Dabei buchten wir noch schnell eine Whale-Watching Tour für den nächsten Tag. Wieder zurück am Campingplatz wollten wir eigentlich schon das Abendessen zubereiten, dann hieß es aber, dass unten am Fluss einer der ansässigen Bären seinen Abendspaziergang abhält. Also schnell unsere Kameras eingepackt und los. Leider wollte sich Meister Petz nicht zeigen. Noch ein enttäuschter Blick zurück… und da kam er aus dem Gebüsch keine 20 Meter hinter uns. Wir konnten unser Glück kaum fassen und vergaßen dabei völlig, dass wir eigentlich viel zu nah an dem Schwarzbären waren und uns besser, wie es uns nun schon ein Jahr lang auf jedem Campingplatz erklärt wurde, rückwärts vom Bären entfernen sollten. Aber Meister Petz war viel mehr am Fisch im Fluß auf der anderen Seite des Wegs interessiert. Wir wurden nur einmal kurz abschätzig beäugt und dann verschwand der Bär auch schon wieder im Gebüsch. Aber wir hatten unsere Fotos :).

Die Whale-Watching Tour am nächsten Tag war ähnlich erfolgreich. Wir hatten kaum den kleinen Hafen von Telegraph Cove verlasen, da stoppten wir auch schon wieder um einer Familie Orcas beim Jagen zuzuschauen. Es wurden Fotos geschossen bis die Speicherkarten glühten. Dann meinte unser Kapitän aber, dass wir doch noch ein bisschen weiter sollten, eventuell gäbe es ja noch ein paar Buckelwale zu sehen. Und tatsächlich. Keine halbe Stunde später sahen wir die ersten Fontänen, die die Buckelwale beim Auftauchen aus dem Wasser in die Luft blasen. Ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich nicht wirklich daran geglaubt habe auf der Tour wirklich Wale zu sehen. Aber hier zwischen dem Festland und Vancouver Island scheinen sich die Tiere wohl zu fühlen. Wir hatten das Glück ein paar weiteren Buckelwalen beim Fressen und beim gemütlichen herum schwimmen zwischen den zahlreichen kleinen Inseln  zuzuschauen. Gegen Ende der Tour tauchte eine zweite Orca-Familie auf, die wir ebenfalls ein Stück begleiteten. Darüber hinaus haben wir noch Seelöwen, die faul auf einem Felsen in der Sonne lagen, Weißkopfseeadler und noch ein paar andere Viecher gesehen, von denen ich den Namen jetzt schon wieder nicht mehr weiß.

Von sagenhaften Wildtier Sichtungen verwöhnt ging es weiter Richtung Süden. Vorbei an Cathedral Grove um uns Bäume anzuschauen, die zum Teil über 750 Jahre alt sind, weiter zum Stamp River Provincial Park. Und hier waren sie nun wirklich. Die wirklich richtig springenden Lachse. Ihr hättet mal das Grinsen in Tinas Gesicht sehen müssen :-). Weiter ging es in den Westen der Insel, nach Tofino und in den Pacific Rim National Park. Hier verbrachten wir zwei wunderschöne Tage mit ein paar Wanderungen durch den Regenwald und mit ein paar Stunden surfen in der Brandung. Dafür, dass ich das letzte Mal vor zwei Jahren auf einem Surfbrett stand, habe ich mich glaube ich ganz gut angestellt.

Weil wir nun wirklich so langsam unser Auto verkaufen wollten, machten wir uns auf den Rückweg in Richtung Vancouver. Ein kurzer Stopp um Robin zu säubern und um noch einmal die springenden Lachse zu bewundern, und schon waren wir wieder auf der Fähre Richtung Festland. Und dann ging es ganz schnell. Wir hatten schon länger Kontakt zu zwei Jungs aus Deutschland, die ihre Reise in Kanada gerade beginnen wollten. Abends, nachdem wir in unser Hostel eingecheckt hatten, sind wir mit den beiden zu Robin, den wir ein wenig außerhalb geparkt haben um Parkgebühren zu sparen. Die Begeisterung der Jungs war groß, die Probefahrt verlief wie zu erwarten ohne Zwischenfälle und so waren wir uns schnell einig. Am nächsten Tag ging es in das Büro der nächsten Versicherung um den notwendigen Papierkram zu erledigen. Hier in BC gibt es nur eine staatliche Autoversicherung und einige ausgewählte Versicherungen dürfen diese Versicherung quasi verkaufen. Dafür wird die Registrierung und der übrige Papierkram direkt von den Versicherungen übernommen. Ich als bisheriger Besitzer musste eigentlich nur so eine Art offiziellen Kaufvertrag (Bill of Sale) ausfüllen, meine Registrierung des Autos abgeben und das Nummernschild abschrauben. Damit waren wir quasi raus aus der Nummer. Die beiden Jungs mussten ein bisschen mehr Papierkram ausfüllen. Aber nach knapp einer Stunde war Robin auf einen neuen Besitzer registriert, war versichert und durfte ab sofort mit BC Nummernschildern herum fahren. Tja. So schnell kann es gehen. Ein wenig wehmütig waren wir ja schon als wir die Schlüssel abgeben mussten. But that’s live.

Nun wieder als Fußgänger, erkundeten wir in den nächsten Tagen Vancouver. Für den Stanley Park nahmen wir uns einen kompletten Tag Zeit und hatten noch nicht einmal ansatzweise alles gesehen. Ein weiteres Highlight war ein kleines Straßenfest in einem Stadtteil im Süden Vancouvers, bei dem wir zusammen mit allen anderen Besuchern des Fests als Bratwursttester die Wurstkreationen von sechs ansässigen Lokalen probieren und bewerten durften. Mir läuft jetzt noch das Wasser im Mund zusammen. Den Summer Night Market in Richmond, den wir abends noch besuchten, hatten wir uns zwar ein wenig anders vorgestellt (ungefähr so wie die night markets in Thailand), aber wir sind hier ja schließlich auch nicht in Thailand ;-).

Da der Verkauf unseres Autos doch schneller vom Tisch war als geplant, und weil Vancouver relativ teuer ist um länger dort zu verweilen, entschieden wir uns doch noch mal ein Fährticket nach Vancouver Island zu lösen um uns Victoria, die Hauptstadt von BC, anzuschauen. Victoria ist im Vergleich zu Vancouver ein wenig verschlafener und die Innenstadt kann man bequem zu Fuß an einem Nachmittag erkunden. Wir haben unseren Aufenthalt dort aber trotzdem sehr genossen und ein paar wunderschöne Tage mit Schlendern durch Victoria, gutem Essen und Livemusik am Abend verbracht.

Damit war das Ende unserer Reise durch Kanada aber auch fast erreicht. Unfassbar! Ein Jahr verging wie im Flug. Es ist noch gar nicht so lange her, als wir in Toronto aus dem Flieger gestiegen sind und nicht so genau wussten was das nächste Jahr für uns bereit hält. Und nun besteigen wir in zwei Tagen den Flieger nach Los Angeles und wir beginnen ein neues Kapitel in unserem derzeitigen Leben als Nomaden. Wir werden weiter berichten. Wie immer ein bisschen zeitverzögert. Aber wir halten euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

An dieser Stelle möchten wir uns auch bei euch allen bedanken. Laut Statistik haben wir täglich ca. 10 Besucher auf unserem Blog. Wenn wir unsere Eltern davon abziehen (die sowohl von zuhause als auch von der Arbeit täglich auf unseren Blog schauen), bleiben immer noch ungefähr 5 von euch, die nicht mit uns verwandt sind und täglich nachschauen wie es uns geht :-). Das finden wir großartig und wir wünschen uns, dass das weiterhin so bleibt. Also, auf zu neuen Abenteuern.

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