Den Alltag aufräumen und entrümpeln

Wer hätte das gedacht? Endlich haben wir unser Work and Holiday Visum – hat ja nur knapp 4 Monate gedauert. Na egal, wir freuen uns auf jeden Fall riesig.

Nun geht es langsam daran konkrete Vorbereitungen zu treffen. Zunächst wurden unsere Eltern, Geschwister und natürlich die komplette Verwandtschaft  informiert – ist doch klar. Als nächstes mussten Flugtickets her. Wir fliegen mit Air transat – hat irgend jemand von euch schon Erfahrung mit dieser Airline? Da wir dieses Mal recht früh dran sind, kommen wir sogar recht günstig dabei weg. Zudem reicht uns ein One-Way-Ticket. Zum einen kann man noch keine Rückflüge ein Jahr im Voraus buchen, und zum anderen haben so was von keine Ahnung wo wir in eineinhalb Jahren sein werden. One-Way macht also Sinn. Hoffentlich sehen das die Kanadier auch so und lassen uns ohne Rückflugticket einreisen.

Soweit eigentlich nichts neues für uns. Doch wenn man sich für ein Jahr auf den Weg macht, müssen doch noch ein paar Dinge mehr erledigt werden.

Da gilt es natürlich zunächst mal den eigenen Job zu kündigen. Ist schon ein bisschen komisch das Gefühl.
Als nächstes ist die Wohnung dran. Schnell nen Nachmieter finden. An und für sich keine große Sache. Ein Traum wäre allerdings, wenn der Nachmieter unsere Küche und am besten alle anderen Möbel  übernehmen würde. Nach zwei Wochen intensiver Wohnungsschau haben wir dann tatsächlich jemanden gefunden der uns unsere Küche abnimmt. Check.

Und dann kommen diese vielen kleinen Verträge, die man im laufe der Zeit so abgeschlossen hat: Jahresticket für die Öffentlichen, BahnCard, Digitalfernsehen, Telefon, CarSharing, Stadtwerke, Versicherungen und und und …. Ständig taucht da noch etwas auf, das fristgerecht gekündigt werden muss. Hier sind wir ganz schnell zu Listen und Zetteln an unserer Pinnwand in der Küche übergegangen. Irgendwie muss man ja den Überblick behalten.

Es ist schon erstaunlich wie viel Geld man für dieses kleinen Dinge über ein Jahr hinweg ausgibt. Wenn ihr mal ehrlich zu euch seid: Für was zahlt ihr monatlich Geld das ihr am Ende gar nicht nutzt? Könnt ja gerne mal ne Liste in den Kommentaren anfangen. Evtl. fällt uns dabei noch die eine oder andere Sache ein, die wir noch kündigen müssen :D.

Da wir für manche Verträge eine Abmeldebescheinigung vom Einwohnermeldeamt benötigen um den Vertrag außerordentlich kündigen zu können, wollten wir auch noch schnell unseren Wohnsitz abmelden. Auf dem Amt hat man uns dann mitgeteilt, das das maximal eine Woche vor dem eigentlichen Termin möglich ist. Da beisst sich die Katze irgendwie in den Schwanz.

Sich arbeitslos melden geht übrigens auch erst drei Monate vor dem eigentlichen Termin. Nur damit ihr Bescheid wisst ;).

Das Visum Martyrium

Der Gedanke ein Jahr nach Kanada zu gehen, war schnell gefasst. Doch vom ersten Gedanken bis zum ersten Schritt auf kanadischen Boden, muss doch einiges erledigt und vorbereitet werden.

Das erste To Do auf unserer Liste: Work & Travel Visum beantragen.

Im Internet kurz recherchiert und erster Jubel – das geht alles online. Doch nach kurzer Zeit die erste Ernüchterung. Die Öffnung des Onlineportals für die Bewerbung verschob sich ständig nach hinten. Dann endlich an Altweiber war es soweit – wir konnten einen Account (IEC – International Experience Canada) anlegen und die ersten persönlichen Daten eintragen. Die erste Antwort gabs direkt ne halbe Stunde später – eine Zahlungsaufforderung! Dank Onlinebanking kein Problem und direkt überwiesen. Zudem durften wir einen Zahlungsnachweis in unseren Account hochladen. Auf die nächste Rückmeldung mussten wir schon länger warten. Die Zahlung ist eingegangen. Juhu – wobei es schon tief blicken lässt, wenn für eine Prüfung des Zahlungseingangs zwei Wochen nötig sind. Aber gut – weiter zum nächsten Schritt: noch mehr Fragen beantworten. Nach weiteren sieben Tagen kam die nächste positive Botschaft – wir bekommen ein Touristenvisum. Soweit so gut, allerdings ist das nur die halbe Miete. Wir wollen ja ein WORK und travel Visum. Und für die 2. Hälfte ging es dann richtig zur Sache. Zuerst mussten wir feststellen, dass für die Arbeitserlaubnis eine andere Behörde zuständig ist. Also noch einen 2. Account (CIC –Citizenship and Immigration Canada) angelegt, wieder viele Fragen beantwortet um dann eine Checkliste zu erhalten, was wir denn alles für den tatsächlichen Antrag benötigen:

–          4 seitiges Antragsformular

–          Detailangaben zur Familiensituation

–          Kopie des Reisepasses

–          Lichtbild

–          Lebenslauf und

–          ein polizeiliches Führungszeugnis

Gut, dann eben noch schnell aufs Amt. Was macht man nicht alles. Alles einscannen, in den Account laden und wieder warten, warten, warten…

Nach 44 Tagen Warten endlich die erlösende E-Mail mit dem so wichtigen Wort „approved“. Nun wieder bei IEC anmelden und die Nummer der Arbeitserlaubnis eintragen und hoffen, dass es nun nicht mehr so lange dauert bis der Gesamtantrag durch ist.

4 Wochen später erhielten wir die finale Bestätigung. Allerdings hatten wir in der Zwischenzeit schon in diversen Foren gelesen, dass wir bei der Einreise die Arbeitserlaubnis vorzeigen müssen. Und auch in dem finalen Schreiben war zu lesen, dass die Arbeitserlaubnis das entscheidende Dokument ist (Formular IMM 5665) mit dem man bei der Immigration sein Work and Travel Visum in seinen Reisepass geklebt bekommt.

[UPDATE – 08.03.2018] Gestern habe ich mich sehr über die E-Mail von Stephi gefreut. Stephi will ebenfalls nach Kanada reisen und hat unter anderem unseren Blog als Infoquelle für ihre Reiseplanung genutzt. Außerdem hat sie eine Webseite gefunden, die das Thema Einreisevisum für Kanada, wie ich finde, umfassend aufgreift und erklärt – http://kanadavisum.com/. Vielen Dank Stephi und gute Reise :D.