Nach unseren drei Wochen Poo Picking ging es endlich wieder auf die Straße. Das erste Ziel Revelstoke hatten wir recht schnell erreicht und dort sind wir natürlich direkt in den Nationalpark. Zuerst gab es einen kleinen 3 km hike durch den Wald bevor wir der Panoramastraße zum Gipfel gefolgt sind. Den letzten Kilometer mussten wir ebenfalls zu Fuss zurücklegen. Oben angelangt wurden wir mit einer herrlichen Aussicht auf die umliegenden Berge belohnt.
Am nächsten Tag ging es dann direkt in den nächsten benachbarten Glacier Nationalpark. Ich war ja sehr gespannt ob denn der Name dort auch Programm ist. Mich haben die Gletscher hier total in ihren Bann gezogen. Aber es ist auch ein wenig traurig wenn man Bilder von den Gletschern von vor 20 Jahren sieht und das mit dem heutigen Zustand vergleicht. Wer noch Gletscher sehen möchte, sollte sich beeilen bevor diese Eismassen gänzlich vernichtet sind.
Im Glacier Nationalpark haben wir erst einmal unser Lager direkt am Fluss aufgeschlagen und haben uns dann im Infocenter nach Wandermöglichkeiten erkundigt. Der Balu Pass wurde uns wärmstens empfohlen. Zuerst hatten wir etwas gezögert, da dieser hike mit 15 km ausgeschildert war, aber wir haben ihn dann doch in Angriff genommen. Nach einer ersten ordentlichen Steigung quer durch den Wald, kamen wir auf eine schöne Lichtung mit Wildblumen und einem netten kleinen Fluss. Und einem Hinweisschild, das uns mitteilte, dass wir nun im Bärenland angekommen sind. Gespannt blickten wir uns um aber kein Bär war in Sicht. Dafür sind wir später auf eine Horde Murmeltiere gestoßen. In Jasper auf dem Whistler Mountain haben Anne und ich ja leider vergeblich nach den kleinen Biestern Ausschau gehalten. Dieser Berg wurde übrigens nach den Murmeltieren benannt, da diese pfeifende Geräusche von sich geben (to whistle heisst übersetzt pfeifen). Und ja wir können das bestätigen. Murmeltiere pfeifen ganz schön laut und schrill. Die letzten 2 Kilometer auf den Gipfel waren dann nochmal recht steil und anstrengend und ich hab auch ganz schön gepfiffen – nämlich aus dem letzen Loch – aber letztendlich sind wir oben angekommen und wurden mit einem fantastischen Blick auf die umliegenden Gletscher und Berge belohnt. Nach einer kurzen Pause ging es dann den Weg zurück aber auch hier gab es keine Bären zu sehen und so haben wir das Bärenland ohne Bärensichtung verlassen.
Der nächste Nationalpark auf unserer Liste war der Yoho Nationalpark. Hier haben wir vier weitere schöne und meistens sonnige Tage verbracht und auch einige Kilometer abgerissen. Nach dem herrlichen Balu Pass haben wir uns gleich zwei weitere Pässe ausgesucht und wurden auch hier mit grandiosen Aussichten belohnt. Aber auch der kurze asphaltierte walk zu den Takakkaw Falls hat sich gelohnt, da der Wasserfall wirklich spektakulär war. Einen entspannten walk gab es noch zum Schluss um den Emerald lake. Wie fast alle Seen hier, ist dies ebenfalls ein See der von Gletscherwasser gespeist wird und so war auch dieser smaragdgrün. Fantastisch.
Aber auch abends war in dem Park für Unterhaltung gesorgt. Wir haben an einem „Vortrag“ zu Feuer im Wald teilgenommen. Dieser war als eine Mythbuster show aufgezogen und erforderte zudem viel Beteiligung des Publikums. Renzo hatte auch eine sehr wichtige Rolle bekommen. Er durfte als Feuerwehrmann das Feuer, im Streichhölzerwald (dieser wurde zur Veranschaulichung eines Waldbrandes benutzt) überwachen und sollte eingreifen, wenn das Marshmallow Dorf vom Feuer bedroht wurde. Leider hat die zuvor geschlagene Feuerschneise gegriffen und Renzo musste das Dorf nicht retten.
Der letzte Nationalpark in den Rockies war der Kootenay National Park. Aufgrund des schlechten Wetters haben wir dort nicht ganz so viel gemacht und so gab es nur zwei kleinere Wanderungen zu dem Marble Canyon und den paints pots. Diese Farbeimer wurden schon von den Aboriginals für ihre Zeremonien genutzt und auch die europäischen Siedler haben dort die Erde abgebaut und für die Erstellung von Farbe verwendet.
Die letzte Attraktion im Nationalpark waren die Hot Springs in Radium. Nachdem wir die letzten Tage so fleißig gewandert sind, hatten wir uns ein entspannendes Bad redlich verdient. Die heißen Quellen hatten zwar mehr einen Schwimmbadcharakter aber das Wasser war herrlich warm und so konnten sich unsere geplagten Muskeln ein wenig erholen. Ob das Wasser wirklich noch direkt so aus dem Berg in die Becken läuft, wissen wir nicht, aber am nächsten Tag haben wir weiter südlich eine zweite Quelle besucht und hier saßen wir in kleinen Rock Pools direkt am Fluss. Das war dann doch sehr genial und definitiv kein Fake. Durch das heiße Wasser aus dem Berg und dem kalten Fluss hatten wir die besten Kneippbedingungen und ein fantastischer Schlusspunkt für unsere Tour durch die Rocky Mountains.
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Lieber Renzo, liebe Tina,
Oma und Christel haben mal wieder mit Begeisterung Euren Bericht aus der Wildnis gelesen und die vielen Bilder geschaut. Oma kanns nicht recht begreifen, dass sie das alles hier so sehen kann. Und sie bedankt sich für die Karte von neulich, sie war nur 9 Tage unterwegs. Wir stöbern weiter bei Euch rum. Alles Gute und viel Spaß Euch weiterhin – Oma und Christel
Hallo zusammen. Ja ja, ist schon verrückt dieses Internet. Schön das ihr Oma immer mal wieder unseren Blog zeigt :-). Ich versuche weiterhin in unregelmäßigen Abständen Postkarten zu versenden. Viele Grüße in die Heimat.
Hallo ihr Beiden.
Schön, dass ihr noch fleißig weiter von euren Abenteuern berichtet und uns mit Fotos versorgt. Habt ihr den Trennungsschmerz von Robin schon überstanden? Und wir kommt ihr denn jetzt eigentlich vorwärts. Angeblich ist „just down the road“ nicht nur in Australien „a bloody long way“?
Hauptsache ihr genießt die Zeit – aber dem breiten Grinsen auf euren Bildern nach zu urteilen, klappt das ganz gut 😀
Also, take care mates! Und melde euch bald mal wieder.
Viele Grüße
Flo
Hi Flo. Wir gewöhnen uns so langsam daran wieder alles zu Fuß zu gehen und unsere Rucksäcke zu tragen (wir haben schon ein paar Mal Inventur gemacht und sind Dinge los geworden, weil das schleppen ja doch anstrengend ist :)).
In nächster Zeit werden wir wohl viel fliegen, mit dem Bus fahren oder eben wandern.