Cabarete – a tropical breeze

Nach fleissiger Recherche und Unterhaltungen mit anderen Reisenden war der nächste Ort ziemlich schnell klar. Cabarete – der Kite Surf Spot schlechthin. Tja und sobald Renzo die Chance wittert eine neue Fun Sport Art zu lernen, ergreift er sie auch. So hat er von Santo Domingo aus noch schnell einen Kurs zusammen mit einem anderen Sportverrückten namens Din gebucht. Ich hab aber auch noch weibliche Verstärkung fürs faul am Strand rumliegen bekommen und so sind wir dann zu viert morgens mit dem Taxi zum Busbahnhof gefahren.

Der Bus (Caribe Tours) war sehr bequem und verfügte über eine wunderbar gut funktionierende Klimaanlage. Nach einer ca. 5 stündigen Fahrt, die ich hauptsächlich schlafenderweise verbracht habe, haben wir das erste Etappenziel Sosua erreicht. Irgendwo hatte ich zuvor gelesen, dass Caribe Tour bis vor einigen Jahren auch direkt nach Cabarete gefahren ist, aber die dort ansässigen Taxifahrer haben sich entsprechend massiv dagegen gewehrt und deshalb wurde diese Route gestrichen. Tja und wie war es dann auch anders zu erwarten. Die Türen des Buses gingen auf und eine Horde von Fahrern diverser Transportmitteln (Taxi, Motoconcho, Guagua,…) standen parat und brüllten uns an, dass wir doch mit ihnen fahren sollen und mit sonst keinem. Nachdem wir diese stürmische Begrüssung verdaut hatten, haben wir wie es hier üblich ist angefangen zu verhandeln und schlussendlich waren alle zufrieden und wir sassen in einem Taxi nach Cabarete.

Als wir dann unser kleines Hotel erreicht hatten, war die Freude groß. Direkt am Strand gelegen und überall sah man die Kiteschirme in der Luft. Unser Apartment hat uns auch sehr gut gefallen. Ein großes „Elternschlafzimmer“ mit Balkon und eine große Wohnküche mit zwei weiteren Betten. Allerdings nur für zwei Tage, da Lisa, die 4. im Bunde nur 2 Nächte bleiben konnte und wir danach in ein 3 Bett Zimmer umziehen mussten.

Den nächsten Tag haben wir natürlich am Strand verbracht. Renzo und Din waren etwas enttäuscht, dass es absolut keinen Wind gab, aber sie hatten ja noch genug Zeit um ihre Stunden zu nehmen. Abends ging es dann über den Strand nach Cabarete. Dort waren wir mit einem weiteren Reisenden, den wir ebenfalls in Santo Domingo kennengelernt hatten, in einer der vielen Strandbars verabredet. Damit die Jungs am nächsten Tag mit ihrem Kurs anfangen konnten, haben wir aufopferungsvoll einige Tropical Breeze getrunken um die Windgeister gnädig zu stimmen. Wir hätten aber wohl besser nen Hurricane trinken sollen, denn auch am nächsten Tag herrschte totale Flaute. Din wurde dann doch so langsam nervös, da er nur noch 3 Tage hatte bevor er sich Richtung Punta Cana aufmachen musste um seinen Rückflug anzutreten. Also hat er in der Kite Schule ein wenig rumgeheult und so wurde für den Nachmittag ein Lehrer an den Strand beordert, der den beiden zumindest schon mal ein wenig die Theorie beibringen sollte. Und glücklicherweise kam dann doch noch eine leichte Brise auf mit der die beiden grade so den Übungskite in der Luft halten konnten.

Die nächsten Tage wurden dann windtechnisch immer besser. Und so verbrachten wir alle einige schöne Tage am Strand. Meine waren zwar definitiv entspannter und ich habe auch auf alle Fälle weniger Salzwasser geschluckt als die anderen beiden, aber schlussendlich waren alle glücklich und zufrieden.

Den letzten Abend von Din wollten wir nochmal ordentlich feiern und deshalb in die Stadt. Doch dieses Vorhaben haben uns diverse Platzregen, die wohl im Abstand von 10 Minuten runtergekommen sind, vereitelt. Glücklicherweise ging es den anderen Hotelgästen genauso und so haben wir es uns in unserem Hotel gemütlich gemacht und dort gefeiert. Da unser Hotel keine eigene Bar hat, holten wir uns den Rum in einem kleinen Laden gegenüber bis wir diesen leergekauft hatten. Danach musste der Rum mittels eines Motoconchofahrers aus Cabarete eingefahren werden…

Gerade beim Bilder raussuchen, habe ich festgestellt, dass ich euch DIE Sensation bisher nicht erzählt habe. Wir hatten nämlich ein 2 Meter langes Krokodil direkt vor der Küste. Ich wollte es ja erst nicht glauben, Krokodile gibt es hier doch nicht – und ja es ist nicht ihr natürlicher Lebensraum, aber das Krokodil war eine Woche vorher bei einem Sturm aus einem Aquarium ausgebrochen und hatte die Gunst der Stunde genutzt und war ins Meer geflüchtet. Sieben Tage später wurde es dann bei uns im Meer gesichtet. Diese Neuigkeit hatte sich unter den Locals und Touristen schnell herumgesprochen und so füllte der Strand sich recht schnell und alle schauten den mutigen Jungs, die in Booten und auf Surfbrettern mit Stricken und einem Fischernetz dem Krokodil unermüdlich hinterherjagten. Am späten Nachmittag wurde die Hartnäckigkeit dann endlich belohnt und wir sahen die Leute draussen auf dem Meer jubeln. Das Krokodil ging ihnen endlich ins Netz. Unter Siegesgeheul wurde der Fang an Land gebracht und stolz der dort wartenden Menschenmenge präsentiert. Als dann wirklich jeder am Strand seine Erinnerungsfotos geschossen hatte, wurde das Kroko in ein Auto verladen und zurück in den Park gebracht.

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Besuch bei der Verwandtschaft

Nach dem ganzen sight seeing in San Francisco haben wir uns entschieden dem Trubel der Stadt ein wenig zu entfliehen und meine Tante Heide in Santa Rosa zu besuchen. Schon während der zweistündigen Busfahrt, gab es für uns viel zu sehen. Einiges kannten wir bereits von unserer Fahrradtour, doch alles nördlich von Sausalito war Neuland und somit vergingen die zwei Stunden wie im Flug. Ich war auch ein wenig nervös, hatte ich meine Tante doch das letzte Mal vor ca. 20 Jahren gesehen. Aber alle Zweifel waren unbegründet. Wir wurden herzlich von ihr in Empfang genommen und auch die Hunde von Wolfgang, ihrem Sohn waren ganz begeistert von uns. Den ersten Abend haben wir gemütlich bei ein oder zwei Flaschen Wein und vielen kleinen Anekdoten aus der Vergangenheit verbracht.

Am nächsten Tag ging es erst kurz zu Wolfgangs Haus um die Handwerker dort zu bezahlen und danach in die Altstadt von Santa Rosa zum Frühstücken. Nach einem leckeren Omelett haben wir uns ein wenig die Stadt angeschaut bevor wir uns in Richtung Healdsburg aufgemacht haben. Healdsburg besteht aus lauter kleinen Galerien, Antiquitätenläden und Boutiquen in denen altes Zeug verkauft wird. Wir haben in einem Laden beispielsweise einen deutschen Taschenkalender von 1939 entdeckt der neben einigen privaten Eintragungen auch allgemeine Infos wie das damalig gültige Postentgelt oder eine Karte von Großdeutschland enthielt. Als wir genug gestöbert und bestaunt hatten, fuhren wir zu einem der vielen Winzer und haben uns durch dessen Weinkarte getrunken. Natürlich immer nur kleine Probierschlucke. Da uns der Wein gut geschmeckt hatte, wurden direkt einige Flaschen für den häuslichen Gebrauch gekauft.

Gut gelaunt ging es zum Schluss noch auf ne kleine shopping tour. Wir hatten nämlich am Abend zuvor eine Zusage für einen weiteren HelpX Aufenthalt bekommen. Doch dieses Mal konnten wir dort nicht mit unseren Stallklamotten aufkreuzen, denn wir hatten uns für eine Stelle in einem Bed & Breakfast beworben. Diese hatten uns per email zu verstehen gegeben, dass wir doch bitte mit ordentlicher Kleidung (Hemd/Bluse) unseren Dienst antreten sollten. Glücklicherweise gab es einen großen Ausverkauf an Sommerklamotten und so wurden wir schnell fündig ohne unseren Geldbeutel übermäßig zu strapazieren.

Durch das wine tasting angefixt, haben wir am nächsten Tag beschlossen dem Napa Valley einen Besuch abzustatten. Das Napa Valley ist eines der bekannteren Weingegenden im Großraum San Francisco und dementsprechend war auch trotz großer Hitze einiges los. Das erste Ziel das wir nach ca. 1 Stunden Fahrt erreichten war Calistoga. Da es dort aber so heiß war, sind wir nur einmal schnell die Hauptstraße hoch und runter geschlendert und haben uns danach schnell in ein klimatisiertes Restaurant für ein kleinen Mittagsimbiss verzogen. Frisch gestärkt haben wir die nächste Etappe in Angriff genommen. Nun ging es mitten durch das Napa Valley. Überall wo man hinblickte gab es Weinreben und die dazugehörigen Winzereien zu sehen. Natürlich konnten wir uns ein zweites wine tasting nicht verkneifen und so kehrten wir bei Markham ein. Auf der Karte standen 5 Weine für 10$ zum Probieren. Unser Mundschenk hat uns immer schöne Geschichten zu dem jeweiligen Wein erzählt und zu welchen Anlässen er diese trinkt. Den Rosé nimmt er z.B. mit, wenn er mit seinem Hund spazieren geht. Im nachhinein haben wir nicht nur diese 5 Weine getestet, sondern noch drei extra erhalten und gezahlt haben wir dafür auch nichts. Selbst die Flasche Wein, die wir gekauft hatten, haben wir vergünstigt bekommen. Renzo und Heide sind beide der Meinung, dass das an meinem charmanten Lächeln lag und dies den jungen Mann hinter der Theke dazu veranlasst hat so spendabel zu sein. Vielleicht war er aber auch schon mit seinem Hund spazieren. Wer weiß. Wir haben uns auf alle Fälle sehr gefreut und hatten viel Spaß und richtig guten Wein getrunken.

Beschwingt fuhren wir ein Stückchen weiter zu unserem nächsten Ziel – dem beschaulichen Städtchen St. Helena. Auch hier haben wir uns darauf beschränkt ein wenig die Hauptstraße entlang zuschlendern und die Auslagen zu betrachten.

Unser letzter Stopp war dann die Stadt Napa selbst. Die Schäden eines schweren Erdbebens im August waren an vielen Stellen noch deutlich zu sehen aber die Bewohner waren in Feierlaune. Es gab nämlich ein nettes Straßenfest mit vielen Buden, Wein- und Bierstände und Live Musik. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und mischten uns unter die Leute. Nachdem die letzte Band aufgehört hatte zu spielen, haben wir beschlossen den Rückweg anzutreten und den Abend bei Heide auf der Terrasse ausklingen zu lassen.

Auch unser letzter Tag bei meiner Tante hielt ein besonderes highlight für uns bereit. Gemeinsam mit Wolfgang ging es nämlich auf das Weingut von Francis Ford Coppola. Ich war ja allein schon von der Speisekarte und den kleinen Anekdoten hin und weg. So gibt es dort beispielsweise Hühnchen à la Mama Scorsese. Aber nicht nur das Essen hat überzeugt. Das ganze Anwesen ist schon der Hammer. Eine riesige Sonnenterrasse mit Pool und drum herum Weinberge. Fantastisch. Aber das beste waren natürlich die Originalrequisiten aus seinen Filmen. So konnten wir neben der Büroausstattung des Paten auch die Surfbretter und einiges mehr aus Apocalypse Now bewundern.

Tja und dann war unser Kurzurlaub bei meiner Tante auch schon wieder vorbei. Am nächsten Morgen ging es früh morgens zurück nach San Francisco zu unserem neuen HelpX host. Was wir hier so alles erleben werden wir euch in wenigen Tagen erzählen – stay tuned!

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Los Angeles – Sonne pur!

Samstag 5:30 und der Wecker klingelt. Verdammt, hätten wohl gestern doch nicht so viel Bier trinken sollen, aber es war schließlich unser letzter Abend in Kanada und dies musste auch entsprechend gefeiert werden. Schnell unter die Dusche um wach zu werden, dann den Rucksack schultern und auf durch das morgendlich ruhige Vancouver zur nächsten Haltestelle um mit dem Sky Train zum Flughafen zu gelangen. Eigentlich hatten wir genug Reservezeit eingeplant aber irgendwo haben wir dann doch gebummelt, denn als wir am Schalter ankamen, hiess es nur „Hurry up – cut off time is at 7:00 am“. Kurzer Blick auf die Uhr – 6:58 – uih, das war knapp! Aber die Damen am Schalter waren trotzdem sehr nett und hilfsbereit und hatten auch sichtlich Spass mit uns und unseren Packsäcken in denen sie zuerst Kartoffeln vermuteten. Nachdem wir dann glücklich unsere Boarding Pässe in Händen hielten wurden wir wieder zur Eile angetrieben und aufgefordert sofort zum Sicherheitscheck zu gehen. Von dort aus ging es direkt über die Grenze in die USA und wieder zurück auf kanadischen Boden. Ja wir sind bereits im Flughafen von Vancouver in die USA eingereist. Wobei dies eigentlich recht praktisch war, da wir dadurch in LA nur kurz auf unser Gepäck warten mussten und dann direkt zu unserem Hostel durchstarten konnten.

Dieses lag an einer ruhigen Seitenstraße direkt am Hollywood Boulevard. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann auch direkt auf den Hollywood Boulevard. Erstes Ziel war natürlich das TCL Chinese Theatre um dort in die Fußstapfen von Humphrey Bogart, Bruce Willis, Jonny Depp und vielen mehr zu treten. Dieser Abschnitt vom Strip hat uns doch sehr an den Times Square in New York erinnert. Überall gibt es Superhelden, Plüschtiere und sonstige Berühmtheiten mit denen man sich ablichten kann und an jeder Ecke steht jemand, der dir entweder Tickets, CDs oder deren Glauben aufdrängen möchte. Doch wenn man einige 100 Meter weiter läuft, wird es ruhiger und man kann sich in Ruhe die Sterne auf dem Bürgersteig anschauen und nach seinem Lieblingsstar Ausschau halten.

Den nächsten Tag haben wir den Stränden von LA gewidmet. Zuerst ging es mit dem Bus nach Venice Beach. Dort angekommen mussten wir natürlich sofort und ohne Umwege ans Meer. FANTASTISCH!!! Super weißer, feiner Sandstrand, Palmen und herrliche Wellen. Und natürlich die Baywatch Rettungstürme inklusive Rettungsschwimmer – wie im Film!!! Und dazu noch traumhaftes Wetter. Also schnell rein in die Badeklamotten und ab ins Meer und in den Wellen toben. Ich habe mich ja nur ungern vom Meer trennen können, aber wir wollten natürlich auch die berühmte Strandpromenade entlang schlendern. Dort gibt es alles und vor allem jeden Typ Mensch zu sehen. Die Sportler überwiegen hier aber definitiv. Jede Ecke wird für irgendeine Sportart genutzt: Basketball, Squash, Surfen, Skaten, Rollschuh laufen, Akrobatik, Turnen – man sieht hier wirklich alles. Und nicht zu vergessen die Mukibude in der auch schon Arnold Schwarzenegger Gewichte gestemmt hat. Links und rechts säumen die Straßenkünstler, kleine Läden und natürlich kleine Bars und Buden die Promenade.
Irgendwann hatten wir dann das Santa Monica Pier erreicht und dort gab es natürlich auch einiges zu entdecken. Das Riesenrad hatten wir ja schon von weitem gesehen aber drum herum gibt es unzählige kleine Buden und Karussells und das alles auf einem altem Holzpier über dem Meer. Unglaublich.
Auf dem Weg zurück zum Hostel haben wir noch einen kurzen Stop in Beverly Hills eingelegt und einen kurzen abendlichen Schaufensterbummel auf dem Rodeo Drive unternommen. Gut dass bereits alles geschlossen war. Wobei ich mir da eh nichts von hätte leisten können 🙂

Tags darauf haben wir dann unser RV Abenteuer gestartet. Wir wollten ja schon immer mal ausprobieren wie das Reisen in einem Wohnmobil so ist und hier suchen die Vermieter oft nach Fahrern, die den RV von A nach B bringen. Die Zeit und die Kilometer sind dabei vorgegeben, doch dafür ist der Preis unschlagbar günstig. Das große Fragezeichen bei diesen sogenannten Relocations ist nur die Größe des Gefährts und so waren wir doch etwas aufgeregt was wir denn die nächsten Tage fahren werden. Zuerst gab es aber ein 20 minütiges Video für uns in dem wir alles über die Handhabe eines Wohnmobils gelernt haben. Strom- und Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und all so ein Kram. Danach noch den schriftlichen Kram erledigt und endlich haben wir unseren Reisebegleiter für die nächsten Tage kennengelernt. Wir waren beide sehr erleichtert, dass es nicht eines von den Riesenschiffen war. Aber im Vergleich zu Robin war es trotzdem ganz schön groß. Aber dafür auch mit allem ausgestattet. Dusche, Toilette, 3 Betten, Kühlschrank, Gefrierfach, Backofen, Mikrowelle und Fernseher. Alles war da. Nach einer letzten Einweisung ging es dann endlich auf die Straße und rein in unser RV Abenteuer. Mehr darüber erzählen wir euch in den nächsten Tagen.

Wir versorgen euch super gerne mit neuen Bildern. Leider haben wir dadurch inzwischen das Speicherlimit unseres Webspace zum zweiten Mal erreicht. Den Speicher zu erweitern kostet Geld und um eine komplett andere Lösung zu finden fehlt uns im Moment die Geduld/Zeit. Deswegen laden wir unsere neuen Bilder nun zunächst bei google hoch. Das ist kostenlos und schnell umgesetzt. Für euch bleibt alles beim alten, nur das ihr beim Klick auf den orangenen Button nun unsere Bilder in einem etwas anderen Umfeld/Design vorfindet.
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Tipps für die USA gesucht

Hallo  ihr Lieben,

unser Aufenthalt hier in Kanada neigt sich dem Ende zu. Wie die meisten ja schon vermutet haben, bleiben wir aber noch ne Weile auf dem Kontinent. Die grobe Planung für die USA steht schon, wir sind aber für Tipps aller Art dankbar. (Hotel/Hostel/Campingplatz, Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen sollte, Strände, Bars/Restaurants, usw.).

Hier mal die von uns geplanten Städte: Los Angeles, San Francisco und Las Vegas sind gesetzt Dann spuken uns momentan noch so Orte wie Texas, Florida und New Orleans im Kopf rum.

Von LA fahren wir mit nem RV nach San Francisco, also falls es auf dem Weg etwas spannendes gibt, das wir uns anschauen sollten.

Schreibt eure Tipps und Vorschläge unten in die Kommentare oder schickt uns eine E-Mail!

Vielen lieben Dank vorab.

Rocky Mountains Part II

Nach unseren drei Wochen Poo Picking ging es endlich wieder auf die Straße. Das erste Ziel Revelstoke hatten wir recht schnell erreicht und dort sind wir natürlich direkt in den Nationalpark. Zuerst gab es einen kleinen 3 km hike durch den Wald bevor wir der Panoramastraße zum Gipfel gefolgt sind. Den letzten Kilometer mussten wir ebenfalls zu Fuss zurücklegen. Oben angelangt wurden wir mit einer herrlichen Aussicht auf die umliegenden Berge belohnt.

Am nächsten Tag ging es dann direkt in den nächsten benachbarten Glacier Nationalpark. Ich war ja sehr gespannt ob denn der Name dort auch Programm ist. Mich haben die Gletscher hier total in ihren Bann gezogen. Aber es ist auch ein wenig traurig wenn man Bilder von den Gletschern von vor 20 Jahren sieht und das mit dem heutigen Zustand vergleicht. Wer noch Gletscher sehen möchte, sollte sich beeilen bevor diese Eismassen gänzlich vernichtet sind.

Im Glacier Nationalpark haben wir erst einmal unser Lager direkt am Fluss aufgeschlagen und haben uns dann im Infocenter nach Wandermöglichkeiten erkundigt. Der Balu Pass wurde uns wärmstens empfohlen. Zuerst hatten wir etwas gezögert, da dieser hike mit 15 km ausgeschildert war, aber wir haben ihn dann doch in Angriff genommen. Nach einer ersten ordentlichen Steigung quer durch den Wald, kamen wir auf eine schöne Lichtung mit Wildblumen und einem netten kleinen Fluss. Und einem Hinweisschild, das uns mitteilte, dass wir nun im Bärenland angekommen sind. Gespannt blickten wir uns um aber kein Bär war in Sicht. Dafür sind wir später auf eine Horde Murmeltiere gestoßen. In Jasper auf dem Whistler Mountain haben Anne und ich ja leider vergeblich nach den kleinen Biestern Ausschau gehalten. Dieser Berg wurde übrigens nach den Murmeltieren benannt, da diese pfeifende Geräusche von sich geben (to whistle heisst übersetzt pfeifen). Und ja wir können das bestätigen. Murmeltiere pfeifen ganz schön laut und schrill. Die letzten 2 Kilometer auf den Gipfel waren dann nochmal recht steil und anstrengend und ich hab auch ganz schön gepfiffen – nämlich aus dem letzen Loch – aber letztendlich sind wir oben angekommen und wurden mit einem fantastischen Blick auf die umliegenden Gletscher und Berge belohnt. Nach einer kurzen Pause ging es dann den Weg zurück aber auch hier gab es keine Bären zu sehen und so haben wir das Bärenland ohne Bärensichtung verlassen.

Der nächste Nationalpark auf unserer Liste war der Yoho Nationalpark. Hier haben wir vier weitere schöne und meistens sonnige Tage verbracht und auch einige Kilometer abgerissen. Nach dem herrlichen Balu Pass haben wir uns gleich zwei weitere Pässe ausgesucht und wurden auch hier mit grandiosen Aussichten belohnt. Aber auch der kurze asphaltierte walk zu den Takakkaw Falls hat sich gelohnt, da der Wasserfall wirklich spektakulär war. Einen entspannten walk gab es noch zum Schluss um den Emerald lake. Wie fast alle Seen hier, ist dies ebenfalls ein See der von Gletscherwasser gespeist wird und so war auch dieser smaragdgrün. Fantastisch.

Aber auch abends war in dem Park für Unterhaltung gesorgt. Wir haben an einem „Vortrag“ zu Feuer im Wald teilgenommen. Dieser war als eine Mythbuster show aufgezogen und erforderte zudem viel Beteiligung des Publikums. Renzo hatte auch eine sehr wichtige Rolle bekommen. Er durfte als Feuerwehrmann das Feuer, im Streichhölzerwald (dieser wurde zur Veranschaulichung eines Waldbrandes benutzt) überwachen und sollte eingreifen, wenn das Marshmallow Dorf vom Feuer bedroht wurde. Leider hat die zuvor geschlagene Feuerschneise gegriffen und Renzo musste das Dorf nicht retten.

Der letzte Nationalpark in den Rockies war der Kootenay National Park. Aufgrund des schlechten Wetters haben wir dort nicht ganz so viel gemacht und so gab es nur zwei kleinere Wanderungen zu dem Marble Canyon und den paints pots. Diese Farbeimer wurden schon von den Aboriginals für ihre Zeremonien genutzt und auch die europäischen Siedler haben dort die Erde abgebaut und für die Erstellung von Farbe verwendet.

Die letzte Attraktion im Nationalpark waren die Hot Springs in Radium. Nachdem wir die letzten Tage so fleißig gewandert sind, hatten wir uns ein entspannendes Bad redlich verdient. Die heißen Quellen hatten zwar mehr einen Schwimmbadcharakter aber das Wasser war herrlich warm und so konnten sich unsere geplagten Muskeln ein wenig erholen. Ob das Wasser wirklich noch direkt so  aus dem Berg in die Becken läuft, wissen wir nicht, aber am nächsten Tag haben wir weiter südlich eine zweite Quelle besucht und hier saßen wir in kleinen Rock Pools direkt am Fluss. Das war dann doch sehr genial und definitiv kein Fake. Durch das heiße Wasser aus dem Berg und dem kalten Fluss hatten wir die besten Kneippbedingungen und ein fantastischer Schlusspunkt für unsere Tour durch die Rocky Mountains.

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HelpX die dritte

Diese Erfahrung kann man mit den Worten Poo picking (Pferdeäpfel auflesen) ganz gut zusammenfassen. Warum werde ich euch im Laufe des Artikels näher erläutern. Nachdem wir uns von Christian und Anne in Jasper schweren Herzens verabschiedet hatten, haben Renzo und ich beschlossen, dass wir mal eine Pause vom Reisen benötigen und haben uns deshalb über HelpX einen neuen Host gesucht. Innerhalb eines Tages war alles geregelt und unser neues zu Hause für die nächsten drei Wochen sollte eine kleine Pferdefarm sein. Renzo wollte nach dem Stampede unbedingt mal das Reiten ausprobieren. Hierfür mussten wir nach Salmon Arm, das in der Region Shuswap liegt, fahren. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Zwischenstopp im Wells Gray Provincial Park eingelegt und eine schöne Wanderung zu den Helmcken Falls unternommen.
Auf der Pferdefarm gab es einen herzlichen Empfang und uns wurden erst mal alle im Hause lebenden Vierbeiner vorgestellt (3 Hunde und 2 Katzen). Die beiden kids (Molly und Oliver) waren über Nacht bei Freunden und so war der erste Abend ein recht gemütlicher und entspannter Abend. Am nächsten Tag um 8 Uhr ging es dann raus in den Stall und wir wurden in die Pferdearbeit eingewiesen. Zuerst haben die Pferde ihr Kraftfutter erhalten und wurden anschließend von uns auf die Weide gebracht. Danach mussten alle Pferdeboxen ausgemistet (Poo picking) und die Wasserbehälter und die Heusäcke wieder aufgefüllt werden. Abschließend noch ein wenig saubermachen und den Mist direkt auf die Misthalde in der Nachbarschaft wegbringen. Dies war mit die beste Arbeit, da wir hierfür einen ATW (Quad) genutzt haben, um den Hänger mit dem ganzen Pferdeäpfeln wegzubringen. Abends wurden die Pferde dann wieder zurück in den Stall gebracht und gefüttert und die Boxen von den Pferden ausgemistet, die tagsüber in den Boxen geblieben sind. Eigentlich recht simpel. Ach, Hühner gab es auch noch. Diese wurden jeden morgen aus ihrem Gehege gelassen und durften auf dem Hof nach Würmern picken. Abends mussten sie natürlich wieder eingefangen werden. Was sich manchmal ganz schön gezogen hat, wenn die Biester sich wieder mal unter den Pferdeanhängern versteckt hatten. Dann galt es noch schneller als Harry beim Eiereinsammeln zu sein. Harry der Windhund ist sehr geschickt und überaus gefräßig. Ihm sind auch leider ein Teil der selbstgebackenen Brownies zum Opfer gefallen, die auf der Küchentheke standen. Neben diesen alltäglichen Aufgaben gab es einige weitere Projekte für uns. Das erste auf unserer Liste war das Umzäunen einer Weide. Glücklicherweise hatten wir hierfür die Unterstützung eines weiteren Helfers (Chris) und einer Maschine mit dem klangvollen Namen post knocker. Mit Hilfe dieses Gerätes war es recht einfach die Zaunpflöcke in die Erde zu rammen. Leider konnten wir damit nicht alle in den Boden versenken und so mussten Renzo und Chris den einen oder anderen Pfosten auch mit Muskelkraft in den Boden hauen. Nachdem die Pfosten alle standen, machten wir uns daran Querlatten an die Pfosten zu nageln. Glücklicherweise hatte Becky unser Host beschlossen, dass nur die obere Reihe aus Holzlatten bestehen soll. Für die unteren beiden sollten wir Weidezaun verwenden. Diesen zu montieren war um einiges einfacher und lange nicht so kräfteraubend. Wir kennen uns jetzt bestens mit unter strom stehenden Zäunen aus. Ich musste auch oft genug dran packen um zu testen ob unser Werk auch funktioniert. Und ja es funktioniert. Nach drei Tagen konnten wir dann stolz auf unser Werk blicken und es ist wirklich ein schöner Anblick die Pferde auf unserer Weide zu beobachten. Weide ist übrigens ein gutes Stichwort das Poo picking noch ein wenig zu erläutern. Leider beschränken sich die Pferde nicht darauf in ihre Box zu kacken, nein auch auf den Weiden sammelt sich ganz schön was an. Deshalb hieß es jeden 2. oder 3. Tag mit Schubkarre und Mistgabel bewaffnet auf die Weiden zu gehen und dort die Pferdeäpfel einzusammeln. Wir haben in den drei Wochen echt ne Menge Scheiße zusammengeklaubt.

Neben vielen ad hoc Arbeiten, wie Pferde wieder einfangen und die Zäune auszubessern, die über Nacht von den fiesen Ponys eingerissen wurden (ausgenommen unserem Zaun – das ist schließlich deutsche Wertarbeit ;)) haben wir uns noch die Pferdeboxen vorgenommen und die Holzverschalung komplettiert und neu angestrichen. Dank Renzo kann ich jetzt mit einer Handkreissäge umgehen – keine Sorge alle Finger sind noch dran 🙂 und die Boxen erstrahlen jetzt in einem dunklen grün.
Aber wir haben nicht nur gearbeitet. Wettertechnisch hatten wir unverschämtes Glück und hatten drei Wochen lang Sonne pur und über dreißig Grad. Deshalb wurde auch nur vormittags gearbeitet und nachmittags ging es dann oft an den nahegelegenen See oder zu einer Freundin von Becky, die über einen großzügigen Pool verfügt.
Ein besonderes Highlight war eine Rafting tour, die wir auf dem Adams River unternommen haben. Die Stromschnellen waren zwar nicht so wild, aber wir hatten einen sehr netten guide und lustige Mitpaddler. Wir durften auch mehrmals raus aus dem Boot und uns auf dem Fluss treiben lassen und eine Badepause inklusive Felsenspringen gab es auch noch. Genau das richtige bei 30 Grad.
Ach und wir durften beide mal eine Runde auf nem Pferd drehen. War zwar ganz cool, aber Pferde werden definitiv nicht ein neues Hobby von uns. Dafür machen die Viecher einfach viel zu viel Arbeit.

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Ontario – eine verdammt große Provinz!

So, ich werde mal anfangen die Lücke zwischen der Ziegenfarm und Calgary zu schließen.

Nachdem wir uns von Jeanne, ihrer Familie und den Tieren verabschiedet hatten, hieß es wieder: GO WEST. Jeanne hatte es sich nicht nehmen lassen uns mit allerlei Dingen für unsere weitere Reise auszustatten, neben Feuerholz und Marshmallows haben wir auch Rotkraut mit in die Proviant Box bekommen. Und natürlich viele gute Tipps was wir uns auf unserem Weg alles anschauen sollten. Der erste Tipp von Jeanne war der Six Mile Lake und nur 1,5 Stunden von Creemore entfernt. Dort haben wir einen Campingplatz direkt am See ergattert und so konnte Renzo gleich unter Beweis stellen was er zuvor über das Angeln gelernt hatte. Leider hat nichts angebissen aber wir hatten trotzdem einen sehr entspannten Tag am See und der Grill und unsere Mägen blieben auch nicht leer. Zudem haben wir dort unsere neueste Errungenschaft ausgetestet. Wir sind nämlich nun stolze Moskitozeltbesitzer. Wir nennen es auch meinen Panic Room, in den ich mich verziehe, sobald es anfängt um mich herum zu summen. Ich bin so froh, dass wir das Zelt gekauft haben. Da lässt es sich sehr entspannt und vor allem moskitofrei drin leben 🙂

Das nächste Ziel von Jeannes Liste hieß Killarney Provincial Park. Nachdem wir gelesen hatten, dass es dort neben vielen Wanderwegen auch gute Kanustrecken gibt, haben wir uns dort für 2 Nächte eingemietet und uns direkt ein Kanu ausgeliehen. Ausgestattet mit Proviant, Badeklamotten und natürlich Renzos Angel, stachen wir am nächsten Morgen in den See um die Gegend zu erkunden. Und auch dieses Mal haben wir einen wunderschönen Tag auf dem See verbracht mit einigen Angel- und Badepausen und einer Biberjagd. Wobei der Biber dann letztendlich doch als Sieger hervorgegangen ist. Tags darauf haben wir beschlossen, dass der See einfach zu verlockend ist und die Wanderpläne über den Haufen geworfen und haben stattdessen einen faulen Tag am Strand verbracht. Nach einem leckeren Abendessen am Strand, ging es noch raus aus dem Provincial Park Richtung Sudbury. Diese Entscheidung hat sich als echter Glückstreffer entpuppt, da wir dadurch das erste Mal Schwarzbären gesehen haben. Die Straße raus aus dem Park ist nicht stark befahren und so haben wir gleich drei Mal Bären auf der Straße entdeckt. Das war echt mal ein Erlebnis. Endlich nach 9 Monaten das erste Mal Bären! Wir waren aber auch ein wenig froh, dass wir im Auto saßen 🙂

Danach ging es nach Manitoulin Island. Diese Insel ist nicht nur die größte Süsswasserinsel der Welt, sondern beheimatet auch 6 Indianerreservate. Also endlich die Gelegenheit für uns sich mit der Kultur der Ureinwohner näher auseinanderzusetzen. Doch leider hatten wir kein Glück. Die Pow Wows waren entweder schon oder finden noch statt und das Kulturzentrum hatte geschlossen. Also haben wir mal wieder die Wanderschuhe geschnürt und haben uns den Cup and Saucer Trail vorgenommen. Der Weg führt am Canyon entlang und man hat einen fantastischen Blick über die Insel und den Lake Huron. Zurück ging es über den Abenteuer Trail der neben Leitern auch einige Höhlen parat hielt, durch die man hindurchkriechen konnte.

Anschließend fuhren wir immer weiter am Lake Huron entlang bis nach Sault St. Marie. Hier gibt es die Verbindung zwischen dem Lake Huron und dem Lake Superior. Dieses Kanal- und Schleusensystem hat uns dank eines dort versteckten Cache einen kompletten Vormittag lang beschäftigt. Hätten dadurch beinahe das Spiel gegen die USA verpasst. Nach dem Spiel haben wir uns wieder ins Auto gesetzt und einige Kilometer abgerissen, um unser nächstes Ziel, den Pukaskwa National Park zu erreichen. Dieser Nationalpark ist der größte in Ontario, hat aber nur 4 km Straße. Das bedeutet zum einen, dass  man sich den Rest des Parks entweder erwandern oder erpaddeln muss und zum anderen ein noch intaktes Ökosystem. Also genau das richtige für uns. Am ersten Tag haben wir uns die Wanderwege, die von unserem Campingplatz gestartet sind, vorgenommen. Diese führten uns unter anderem direkt an der Küste des Lake Superiors entlang, durch kühle Wälder und über super feinen Sandstrand. Die Landschaft hat uns in ihren Bann gezogen und so haben wir mal wieder ordentlich Bilder geschossen. Tags darauf waren wir mutig genug die ersten 10 km des 60 km langen Coastal Hiking Trails in Angriff zu nehmen. Dieser Trail zählt zu den anspruchsvollsten hier in Kanada. Ein geübter Wanderer ist ca. 5 Tage unterwegs – one way! Dieser Trail ist kein Rundkurs, d.h. wer nicht genug Geld besitzt um sich mit dem Boot abholen zu lassen, läuft 120 km!!! Auch die ersten 10 km, die zur Suspension Bridge führen, waren kein Rundweg. Also hatten wir nicht nur 10 sondern 20 km vor der Brust. Ein wenig Bammel hatte ich ja schon, dass ich das konditionsmäßig nicht hinbekomme. Aber gut, lange Rede kurzer Sinn. Wir haben es geschafft. Die letzten 3 km waren zwar sehr hart für mich, aber der Weg hatte sich definitiv gelohnt. Die Landschaft war traumhaft und auch recht abwechslungsreich. Unser Ziel, die Hängebrücke, die über gewaltige Stromschnellen führte, war ebenfalls sehr beeindruckend und Renzo hatte sehr viel Spaß dabei den reißenden Fluss aus allen Perspektiven zu fotografieren. Am nächsten Tag war dann Ausruhen angesagt. Da es fast den ganzen Tag geregnet hatte, haben wir uns im Besucherzentrum des Parks gemütlich gemacht und den kostenlosen Internetzugang genutzt und uns mit den Mitarbeitern unterhalten.

Tags darauf hieß es dann wieder Strecke machen, da wir geplant hatten zum ersten Juli in Winnipeg zu sein, um dort mit den Kanadiern gemeinsam ihren Nationalfeiertag (Canada Day) zu zelebrieren. Nach Thunder Bay führte uns der Trans Canada Highway leider weg vom Ufer des Lake Superior und dadurch war es auch nicht weiter schlimm, dass wir Kilometer abreißen mussten und keine Zeit mehr für weitere Zwischenstopps hatten.

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Welcome back

Die Tage im Mauricie National Park waren einfach nur genial, aber wir hatten unseren HelpX Hosts versprochen, dass wir sie im Juni besuchen kommen. Also hieß das nächste Ziel Georgian Bay in Ontario. Doch ganz ohne Zwischenstops ging dass dann ja doch nicht. Wobei der erste Halt in Montreal ja eher monetäre Gründe hatte. Wir haben nämlich festgestellt, dass das Bier in Québec im Vergleich zu den anderen Provinzen nur halb so teuer ist 🙂
Aber danach ging’s ohne Umwege über die Grenze nach Ontario. Die Nacht haben wir in Brockville verbracht. Die Stadt nennt sich auch das Tor zu den 1000 Islands. Diese besagten Inseln liegen im St. Lawrence Strom. Manche der Inseln sind so klein, dass eben mal ein Haus und ein Baum darauf passen. Man sollte ja meinen, dass das Land groß genug ist aber die Kanadier haben wirklich auf diesen Mini Inseln Häuser errichtet. Aber gut, da kann man dann sicher sein, dass einem der Seeblick nicht verbaut wird. Aufgrund von Dauerregen haben wir die Eilande nur im Vorbeifahren bestaunt. Besagter Regen führte dann auch dazu dass wir weiter nach Kingston gefahren sind und uns dort nach Indoor Aktivitäten umgeschaut haben. Zuerst haben wir uns das Fort Henry vorgenommen. Im dortigen Besucherzentrum konnten wir mit einer Kanone feindliche Schiffe abschießen, dem Militärarzt bei der Diagnose unterstützen und ausprobieren welche Uniform uns am besten steht. Alles Dank ausgefeilter digitaler Technik. Der nächste Stop war die City Hall von Kingston. Dort gab es kostenlose Führungen durch das Gebäude und dabei noch sehr guten Geschichtsunterricht. So haben wir beispielsweise erfahren, dass Kingston die erste Hauptstadt Kanadas war bevor Queen Victoria Ottawa als Hauptstadt bestimmte.
Am nächsten Tag gab es dann noch mehr Geschichte bei unserem Besuch des Bellevue Hauses. Hier lebte der erste Präsident Kanadas Sir John A. MacDonald zeitweise. Neben Infotafeln und Video gab es verschiedene „Hausangestellte“ in der Kleidung des 19. Jahrhunderts, die beispielsweise im Garten gearbeitet haben und unsere Fragen beantwortet haben. Eine sehr gelungene Idee.
Nachdem wir unseren Wissensdurst gestillt hatten, ging’s dann Richtung Moonstone zu Reinhold und Jeanette (die erste Farm auf der wir gelebt haben). Doch einen letzten Zwischenstop konnten wir uns nicht verkneifen. Yasa hat uns von einem deutschen Bäcker erzählt, der nach Kanada ausgewandert ist. Falls einer von euch denkt, hm die Story mit dem Bäcker kenn ich, hat recht, denn seine Auswanderstory gab es im Fernsehen zu sehen. Da die Kanadier einfach nicht wissen was gutes Brot ist, konnten wir uns den Halt nicht verkneifen. Und wow, das hat sich mal wirklich gelohnt. War alles super lecker und super schnell verputzt 🙂

Aber dann endlich – Moonstone. Die beiden hatten sich nicht verändert, wie immer lieb, herzlich und gut gelaunt, aber auf der Farm hat sich einiges getan. Die beiden sind jetzt nämlich nicht nur stolze Hühnerbesitzer, sondern nun auch Pflegeeltern von einem Geschwisterpaar, die die beiden ordentlich auf Trab halten. Aber es blieb trotzdem genug Zeit für ein zwei Bierchen und einer netten Unterhaltung und ganz wichtig für die WM. Samstags gab es ein großes BBQ und natürlich ein ordentliches Lagerfeuer mit all den Freunden und Verwandten, die wir über die Zeit kennengelernt haben. Am Sonntag war dann Renzos großer Tag. Das erste mal angeln in Kanada stand auf dem Programm. Hierfür hat uns Angela mit Familie zu ihrer Tante genommen, die ein Haus direkt am See hat. Reinhold hat Renzo gezeigt wie der Wurm auf dem Haken befestigt wird und dann ging’s ab auf den See. Nach ca. 10 Minuten hat dann auch schon der erste Fisch angebissen. Er war zwar zu klein und durfte daher zurück in den See aber Renzo war zu Recht sehr stolz. Nachdem alle Würmer an die Fische verfüttert waren und der Fischeimer immer noch leer, gab es zur Belohnung ein Eis.
Nachdem wir am Montag den sensationellen Auftaktsieg unserer 11 mit Reinhold geschaut hatten, haben wir unsere Sachen gepackt und sind zur Ziegenfarm gefahren. Wir sind pünktlich zur der Nachmittagsfütterung angekommen und waren einfach nur platt über die vielen Ziegen, die dort rumsprangen. Die Herde hat sich fast verdoppelt und überall liefen kleine Ziegenbabies rum. Vier von ihnen werden von Hand aufgezogen und sind daher sehr zutraulich und verspielt. Einfach nur süß. Wir haben uns aber nicht nur über das Wiedersehen mit den Ziegen gefreut, sondern natürlich auch über Jeanne und ihre Familie. Carson, der jüngste Sohn hatte Geburtstag und so kamen wir in den Genuss eines weiteren sehr leckeren BBQs und einer 4-stöckigen Geburtstagstorte. Später saßen wir alle um ein großes Lagerfeuer und haben Marshmallows gebraten. Die nächsten Tage waren sehr entspannt. Wir haben ein wenig bei der täglichen Arbeit mit den Tieren geholfen und ansonsten die Ruhe und Natur auf der Farm genossen. Am Mittwoch Abend haben wir gemeinsam mit Jeanne Yasa und unsere Winterklamotten zum Flughafen gebracht und auf den Weg zurück nach Deutschland geschickt. Und auch wir haben uns wieder auf den Weg zu neuen Abenteuer aufgemacht.
Reinhold & Jeanette, Jeanne & Bill thank you so much for giving us a home here in Canada and we will come back for sure – but only during summer 🙂

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Liveberichterstattung

Wir berichten live aus dem Terra Nova National Park in Newfoundland. Die aktuelle Temperatur beträgt 2 Grad und es nieselt. Renzo und Tina sitzen in ihrem Auto auf dem Campingplatz und surfen ne Runde durch das Internet. Klingt langweilig, ist es auch. Aber momentan das einzige was bei dem Wetter möglich ist.

Rückblende:

Vor ca. 2 Wochen haben sich die beiden Richtung Nova Scotia genauer gesagt Halifax aufgemacht. Auf dem Weg dorthin haben sie den ersten National Park besucht. Den Fundy National Park. Dieser liegt direkt an der Bay of Fundy. Leider waren die beiden etwas zu früh dort. Der Park hatte noch geschlossen und somit auch die Campingplätze. Allerdings ist das Wandern ganzjährig erlaubt und so haben sie ihre erste Wanderung in einem kanadischen Nationalpark unternommen.

In Halifax selbst, sind die beiden durch die Stadt gebummelt und haben die Stadt auf sich wirken lassen. Zudem haben sie auf dem Brewery Market zugeschlagen. Nein – da gab es kein Bier. Dies ist ein lokaler Markt auf dem die Farmer, Bäcker, Metzger und viele mehr ihre Produkte verkaufen. Aussage der beiden war, dass es eine nette, lebendige Stadt ist in der man schon mal ein paar Monate leben kann.

Da das Wetter gut war, ging es dann für die beiden von Halifax nach Cape Breton. Auch dort gibt es einen sensationellen Nationalpark, der auch schon geöffnet hatte und so konnten die beiden das Camperleben in der Natur in vollen Zügen geniessen. Dazu gehörte dann neben den Eichhörnchen, dem Rauschen des Baches, Froschgequake natürlich auch das abendliche Lagerfeuer und Bier. Aber die beiden lagen nicht nur auf der faulen Haut, sondern sie haben auch zu Fuß ordentlich Kilometer gemacht. Dafür wurden sie mit einer überwältigenden Küstenlandschaft belohnt.

Danach aber hatten die von der Sonne Verwöhnten etwas Pech. Das Wetter schlug um und so haben sich die beiden wieder auf den Weg gemacht und den restlichen Cabot Trail an der Küste in Angriff genommen.
Doch dank des schlechten Wetters sind die beiden auf ein kleines Bergwerkmuseum gestoßen. Dort gab es nicht nur viele interessante Dinge zu lesen und zu sehen, sondern auch eine Schicht mit einem ehemaligen Kumpel unter Tage. Sheldon, so der Name des Bergmannes hat die beiden nicht nur unter Tage genommen, sondern unter das Meer, da die Kohle in Cape Breton hauptsächlich unter dem Meer abgebaut wurde. Sheldon hat neben Daten und Fakten auch viel über das Leben eines Bergmannes erzählt und natürlich auch die eine oder andere Anekdote zum Besten gegeben. So hatten die beiden einen sehr vergnüglichen Nachmittag.

Nachts setzten die beiden, bzw. die drei – wir wollen Robin, das Auto nicht vergessen, mit der Fähre nach Neufundland über. Dort angekommen wurden sie auch erst einmal von der Sonne begrüßt und deshalb fuhren sie direkt in den Gros Morne National Park, um weiter an ihrer Kondition zu arbeiten. Und man muss es den beiden lassen, auch wenn das Wetter wieder schlechter wurde, sind die beiden tapfer durch die Gegend gestampft und haben die verschiedenen Landschaften erforscht. So ging es über Geröllhalden, Schneefelder, an der Küste entlang, durch Sümpfe und Wälder.

Nach drei Tagen haben die beiden aber beschlossen, dass es langsam Zeit wird weiterzufahren und den nächsten Nationalpark in Angriff zu nehmen. Unterwegs haben sie noch einen Abstecher an die Küste gemacht, um Eisberge zu sehen und auch das hat sich gelohnt. Zwar war die Sicht wegen tiefhängender Wolken etwas beeinträchtigt, da die Eisberge (sie kommen aus Grönland und sind ca. 2 – 3 Jahre unterwegs, bis sie hier zu sehen sind) hier aber so nah an die Küste herankommen, haben die beiden einige schöne Exemplare zu sehen zu bekommen.

 

Ah, ich sehe gerade es tut sich was im Auto. Renzo hat sich gerade einen Stapel Holz geschnappt und trägt ihn rüber in die Hütte. Dort steht ein kleiner Holzofen. Es sieht so aus als ob die beiden also doch noch einen netten gemütlichen Abend am Feuer genießen werden. Und nun zurück ins Studio nach Deutschland.

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Winterspass in Kanada

Wir sind ja etwas neidisch, dass ihr in Deutschland schon T-Shirt Wetter habt, während wir hier immer noch das weiße Zeug vor der Tür rumliegen haben. Aber wir hatten die letzten Wochen auch viel Spaß am Winter. Und diesen Spaß wollen wir heute mit ein wenig Text und vielen Bildern mit euch teilen.

Auf unserer  Winter To Do Liste stand neben Schlittschuhlaufen und Dog sledding das Schneeschuhwandern. Das Wo war schnell recherchiert und auf die perfekten Bedingungen mussten wir auch nicht lange warten. So machten wir uns dann vor ein paar Wochen bei 15 cm Neuschnee und strahlendem Sonnenschein zum Jean Drapeau Park auf. Ach, war das herrlich. Mit den Schneeschuhen unter den Füssen macht es richtig Spaß querfeldein durch den unberührten Tiefschnee zu stapfen. Und wenn man nicht gerade versucht durch die dickste Schneewehe zu klettern, ist es auch nicht weiter anstrengend. Unterwegs haben wir uns noch die Kunststücke der Skifahrer und Snowborder angeschaut, die auf der Teleski Bahn unterwegs waren. Quasi eine Wasserskianlage im Schnee. War auf alle Fälle ein sehr gelungener Ausflug und ist sehr zu empfehlen.

Ein weiteres Winterhighlight war das Ice canoe Rennen auf dem St. Lawrence Strom. Ein Ruderwettbewerb der besonderen Art. Nicht nur, dass der Fluss eine ordentliche Strömung hat, nein, es gibt dort im Winter natürlich genug Eisschollen, die auf dem Fluss dahintreiben. Und um dem ganzen dann noch eins obendrauf zu setzen, befindet sich der Start und Zielbereich im zugefrorenen Hafenbecken. Das bedeutet, dass das Boot erst mal über die geschlossene Eisdecke geschoben werden muss, bevor es ins Wasser gelassen wird. Und nach 3 bzw. 4 Runden paddeln, geht es wieder zurück aufs Eis und mit einem Schlussspurt ins Ziel. Die Kanadier sind einfach verrückt!

Das hat uns auch eine weitere Veranstaltung am Olympiastadion gezeigt. Dort gab es neben einem lumberjack Wettbewerb eine Snowmobile Show. Klingt jetzt nicht so spannend, aber schaut euch einfach mal die Bilder an. Und nein das ist keine Fotomontage.

Zuletzt möchte ich noch kurz über unseren Ausflug nach Ottawa berichten. Ja da waren wir auch schon mal im Herbst, aber da es dort die längste Eisbahn der Welt gibt – den Rideau Kanal – mussten wir dort auf alle Fälle noch einmal hin. Und auch dieser Weg hat sich definitiv gelohnt. Es ist einfach nur genial wenn man kilometerlang in eine Richtung fahren kann. Und wer eine Stärkung braucht, kann sich auf dem Eis an den verschiedenen Buden mit Snacks eindecken und sich auf den Picknickplätzen eine Pause gönnen.

Ihr seht auch der Winter kann schön sein, aber so langsam wollen wir hier auch endlich Frühling!