Durch das Okanagan Valley nach Vancouver

Nachdem wir unsere müden Knochen in den Hotsprings ein wenig entspannt hatten, hieß es für uns wieder ein paar Kilometer gut zu machen. Nach einer unspektakulären Nacht im Jimsmith Provincial Park, haben wir uns zunächst Richtung Süden und dann nach Westen entlang der US Grenze vorgearbeitet. Ziel war das Okanagan Valley, dass, so wurde uns versprochen, ein Eldorado für Weinliebhaber und Fans von frischem Obst sein soll.
Aber wie so oft ist ja bekanntlich der Weg das Ziel. Das Valley selber hatten wir nämlich, trotz einiger Stopps zum Fotografieren und um super leckeres und günstiges Obst einzukaufen, relativ schnell durchfahren (den Wein haben wir aus unerfindlichen Gründen links liegen lassen :/).
Aber unser Weg führte uns durch super schöne Landschaften über gewundene Küstenstraßen entlang an riesigen Seen und durch malerische Täler. Das ganze garniert mit heiterem Wetter – wir hätten es schlechter treffen können.
Ein weiteres Highlight waren die leichenden Rotlachse (auch Kokanee genannt) im Kokanee Glacier Provincial Park. Mir ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen, weil Tina endlich springende Lachse von ihrer Bucketlist streichen konnte :-). Zumindest so halbwegs. Und weil wir schon mal da waren, haben wir Robin auf einer 16km langen Schotterpiste auf ca. 2000 Höhenmeter gescheucht und von dort eine Wanderung unterhalb des Kokanee Gletschers gemacht. Die Aussicht war einfach nur sagenhaft.

Nelson hieß die Stadt, in der wir als nächstes Halt machten. Ein kleines, etwas alternativ angehauchtes Nest. Wer sich nach einer Yogastunde auf dem Community Markt mit überteuertem Essen, dass aber dafür garantiert frei von allem bösen dieser Welt ist, versorgen will, ist hier richtig. Wir haben uns aufs anschauen beschränkt und unsere Leftovers vom Vortag beim Sonnenbaden am Sandstrand verspeist :D.
Dann durchquerten wir das Okanagan Valley, dass wir wie gesagt schnell hinter uns ließen. Aber bevor es weiter in Richtung Whistler und Vancouver ging, gönnten wir uns noch eine Nacht im Okanagan Lake Provincial Park. Robin konnten wir quasi direkt am Ufer parken und von dort den Sonnenuntergang bewundern. Beim obligatorischen Lagerfeuer probierten wir die hoch professionellen Marshmallow-Sticks aus, die unsere Zeltnachbarn uns geliehen hatten. In Sachen Marshmallows rösten macht man den Kanadiern nix vor.
Am nächsten Tag entschieden wir uns, dass es Zeit wurde uns um den Verkauf von Robin zu kümmern. Das wir dafür eine Bescheinigung über eine Safety Inspection benötigen, weil Robin nicht in British Columbia zugelassen ist, wussten wir bereits. Also haben wir ein wenig herum telefoniert um eine Werkstatt zu finden die Zeit hatte Robin mal durchzuchecken. Der Termin am nächsten Tag war schnell vereinbart, und so haben wir nach einer Nacht im Bear Creek Provincial Park Robin in die Hände der Mechaniker gegeben. Das Ergebnis der Inspektion kam schnell und war niederschmetternd. Neue Bremsen brauchte der gute Robin (ok, das war zu erwarten), aber auch die Zentralverriegelung, der hintere Scheibenwischermotor nebst Wischwasserdüse und die Motortemperaturanzeige waren auch defekt und müssen auf jeden Fall funktionieren, ansonsten bekommen wir die Bescheinigung nicht. Um heraus zu finden was genau kaputt ist müsste der Chip ausgelesen und diagnostiziert werden. Je Mangel für schlappe $100. Einfach die Mängelliste nehmen und zu einer anderen Werkstatt fahren war auch nicht drin. Dann hätten wir die Inspektion wieder zahlen müssen. Zähneknirschend haben wir also den Auftrag zur Reperatur der Bremsen und der Diagnose gegeben. Und was hat die Diagnose ergeben? Richtig! Irgend eine dubiose Box für $400 sollte verantwortlich für die defekte Zentralveriegelung sein (es stellte sich heraus, dass es lediglich ein kaputtes Kabel unterm Teppich war) und der Scheibenwischermotor muss komplett ausgetauscht werden (was laut Rechnung wohl ganz schön lange dauert). Zum Glück konnten wir die Mechaniker davon überzeugen, dass die Temperaturanzeige nicht kaputt ist sondern nur hin und wieder hakt und man das dann selber wieder beheben kann.
Lange Rede hohe Rechnung, nach knapp drei Tagen in der Werkstatt waren wir ein paar Dollar mehr los als geplant, hatten dafür aber endlich die für den Verkauf benötigte Bescheinigung.

Nachdem wir so lange in Kelowna festgesessen hatten, waren wir froh endlich wieder ein paar Kilometer unter die Räder zu bekommen. Über gewundene Straßen arbeiteten wir uns durchs Gebirge in Richtung Whistler vor. Als erfahrene Reisende hatten wir im Auge, dass aufgrund eines nationalen Feiertags namens Laborday ein langes Wochenende vor der Tür stand. Es war also zu erwarten das wir in Whistler kaum einen Fuß an den Boden bekommen würden, geschweige denn einen freien Platz auf einem Campingplatz. Also haben wir uns schon vor Whistler um eine Übernachtungsmöglichkeit gekümmert und haben im Nairn Falls Provincial Park übernachtet. Von dort sind wir dann am nächsten Tag nach Whistler hinein gefahren und haben uns das bunte Treiben dort angeschaut. Da noch kein Schnee lag, war das komplette Dorf an statt von Skifahrern von Mountainbikern bevölkert.
Nach einer entspannten Runde durch Whistler haben wir noch einen kurzen Walk ein wenig außerhalb in Angriff genommen, sind hoch zum Olympic Park gefahren und haben uns dann wieder um eine Übernachtung außerhalb von Whistler gekümmert. Der Cal Cheak Campground war an und für sich nix besonderes. Allerdings konnten wir beide es uns nicht nehmen lassen am nächsten Morgen in den wirklich eiskalten Gletscherfluss, der direkt vor unserer Haustür vorbei floss, zu springen und quasi unsere eigene Icebucket-Challenge zu starten.

Die Finger und Zehen waren wieder aufgetaut, also ging es weiter nach Vancouver. Für heute lag noch ein kurzer Besuch im Apple-Store an – der Renzo will sich ja immer noch einen neuen Laptop zulegen. Aufgrund von zu wenig Geld auf dem kanadischen Bankkonto mussten wir aber wieder unverrichteter Dinge von dannen ziehen. Den Rest des Tages haben wir zunächst im Deer Lake Park und dann im Kino ausklingen lassen. Der folgende Tag fing damit an, dass wir eine kleine Tour durch Vancouver machten, um Robins Steckbrief an fast jedem Hostel in Vancouver auszuhängen. Nach getaner Arbeit haben wir den nächsten Stadtstrand angesteuert und in der Sonne relaxet. Morgen gehts dann wieder weiter – wir setzen mit der Fähre nach Vancouver Island über.

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