Besuch bei der Verwandtschaft

Nach dem ganzen sight seeing in San Francisco haben wir uns entschieden dem Trubel der Stadt ein wenig zu entfliehen und meine Tante Heide in Santa Rosa zu besuchen. Schon während der zweistündigen Busfahrt, gab es für uns viel zu sehen. Einiges kannten wir bereits von unserer Fahrradtour, doch alles nördlich von Sausalito war Neuland und somit vergingen die zwei Stunden wie im Flug. Ich war auch ein wenig nervös, hatte ich meine Tante doch das letzte Mal vor ca. 20 Jahren gesehen. Aber alle Zweifel waren unbegründet. Wir wurden herzlich von ihr in Empfang genommen und auch die Hunde von Wolfgang, ihrem Sohn waren ganz begeistert von uns. Den ersten Abend haben wir gemütlich bei ein oder zwei Flaschen Wein und vielen kleinen Anekdoten aus der Vergangenheit verbracht.

Am nächsten Tag ging es erst kurz zu Wolfgangs Haus um die Handwerker dort zu bezahlen und danach in die Altstadt von Santa Rosa zum Frühstücken. Nach einem leckeren Omelett haben wir uns ein wenig die Stadt angeschaut bevor wir uns in Richtung Healdsburg aufgemacht haben. Healdsburg besteht aus lauter kleinen Galerien, Antiquitätenläden und Boutiquen in denen altes Zeug verkauft wird. Wir haben in einem Laden beispielsweise einen deutschen Taschenkalender von 1939 entdeckt der neben einigen privaten Eintragungen auch allgemeine Infos wie das damalig gültige Postentgelt oder eine Karte von Großdeutschland enthielt. Als wir genug gestöbert und bestaunt hatten, fuhren wir zu einem der vielen Winzer und haben uns durch dessen Weinkarte getrunken. Natürlich immer nur kleine Probierschlucke. Da uns der Wein gut geschmeckt hatte, wurden direkt einige Flaschen für den häuslichen Gebrauch gekauft.

Gut gelaunt ging es zum Schluss noch auf ne kleine shopping tour. Wir hatten nämlich am Abend zuvor eine Zusage für einen weiteren HelpX Aufenthalt bekommen. Doch dieses Mal konnten wir dort nicht mit unseren Stallklamotten aufkreuzen, denn wir hatten uns für eine Stelle in einem Bed & Breakfast beworben. Diese hatten uns per email zu verstehen gegeben, dass wir doch bitte mit ordentlicher Kleidung (Hemd/Bluse) unseren Dienst antreten sollten. Glücklicherweise gab es einen großen Ausverkauf an Sommerklamotten und so wurden wir schnell fündig ohne unseren Geldbeutel übermäßig zu strapazieren.

Durch das wine tasting angefixt, haben wir am nächsten Tag beschlossen dem Napa Valley einen Besuch abzustatten. Das Napa Valley ist eines der bekannteren Weingegenden im Großraum San Francisco und dementsprechend war auch trotz großer Hitze einiges los. Das erste Ziel das wir nach ca. 1 Stunden Fahrt erreichten war Calistoga. Da es dort aber so heiß war, sind wir nur einmal schnell die Hauptstraße hoch und runter geschlendert und haben uns danach schnell in ein klimatisiertes Restaurant für ein kleinen Mittagsimbiss verzogen. Frisch gestärkt haben wir die nächste Etappe in Angriff genommen. Nun ging es mitten durch das Napa Valley. Überall wo man hinblickte gab es Weinreben und die dazugehörigen Winzereien zu sehen. Natürlich konnten wir uns ein zweites wine tasting nicht verkneifen und so kehrten wir bei Markham ein. Auf der Karte standen 5 Weine für 10$ zum Probieren. Unser Mundschenk hat uns immer schöne Geschichten zu dem jeweiligen Wein erzählt und zu welchen Anlässen er diese trinkt. Den Rosé nimmt er z.B. mit, wenn er mit seinem Hund spazieren geht. Im nachhinein haben wir nicht nur diese 5 Weine getestet, sondern noch drei extra erhalten und gezahlt haben wir dafür auch nichts. Selbst die Flasche Wein, die wir gekauft hatten, haben wir vergünstigt bekommen. Renzo und Heide sind beide der Meinung, dass das an meinem charmanten Lächeln lag und dies den jungen Mann hinter der Theke dazu veranlasst hat so spendabel zu sein. Vielleicht war er aber auch schon mit seinem Hund spazieren. Wer weiß. Wir haben uns auf alle Fälle sehr gefreut und hatten viel Spaß und richtig guten Wein getrunken.

Beschwingt fuhren wir ein Stückchen weiter zu unserem nächsten Ziel – dem beschaulichen Städtchen St. Helena. Auch hier haben wir uns darauf beschränkt ein wenig die Hauptstraße entlang zuschlendern und die Auslagen zu betrachten.

Unser letzter Stopp war dann die Stadt Napa selbst. Die Schäden eines schweren Erdbebens im August waren an vielen Stellen noch deutlich zu sehen aber die Bewohner waren in Feierlaune. Es gab nämlich ein nettes Straßenfest mit vielen Buden, Wein- und Bierstände und Live Musik. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und mischten uns unter die Leute. Nachdem die letzte Band aufgehört hatte zu spielen, haben wir beschlossen den Rückweg anzutreten und den Abend bei Heide auf der Terrasse ausklingen zu lassen.

Auch unser letzter Tag bei meiner Tante hielt ein besonderes highlight für uns bereit. Gemeinsam mit Wolfgang ging es nämlich auf das Weingut von Francis Ford Coppola. Ich war ja allein schon von der Speisekarte und den kleinen Anekdoten hin und weg. So gibt es dort beispielsweise Hühnchen à la Mama Scorsese. Aber nicht nur das Essen hat überzeugt. Das ganze Anwesen ist schon der Hammer. Eine riesige Sonnenterrasse mit Pool und drum herum Weinberge. Fantastisch. Aber das beste waren natürlich die Originalrequisiten aus seinen Filmen. So konnten wir neben der Büroausstattung des Paten auch die Surfbretter und einiges mehr aus Apocalypse Now bewundern.

Tja und dann war unser Kurzurlaub bei meiner Tante auch schon wieder vorbei. Am nächsten Morgen ging es früh morgens zurück nach San Francisco zu unserem neuen HelpX host. Was wir hier so alles erleben werden wir euch in wenigen Tagen erzählen – stay tuned!

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