Auszug aus dem Tagebuch eines Gefängnisinsassen

…Zum Glück ist hier gerade nicht viel los, muss mir die Zelle also nur mit Renzo teilen und nicht wie vorgesehen mit noch drei anderen. Tageslicht gibt es in den Zellen nicht. An Ausschlafen ist hier auch nicht zu denken, zwar sind die Wände zwischen den Zellen sehr dick, aber durch die Gitterstäbe der Eisentür bekommt man jedes Geräusch aus den Nachbarzellen mit. Schnell unter die Dusche und ab in den Frühstücksraum. Glücklicherweise gibt es hier nicht wie befürchtet Haferschleim aus dem Blechnapf, sondern leckere Bagels und frische Früchte. Da wir hier nur wegen leichter Vergehen einsitzen, haben wir tagsüber Freigang. Hatten dadurch die Gelegenheit die Stadt zu erkunden und sogar eine Parlamentsführung mitzumachen. Doch um dort hineinzugelangen, mussten wir uns einer sorgfältigen Sicherheitskontrolle unterziehen. Um der Debatte im „house of commons“ beizuwohnen, mussten wir gar unser komplettes Hab und Gut abgeben. Wobei das als Gefängnisbewohner eher wenig ist. Abends müssen wir selbst für unser Essen sorgen und selbst abspülen. Das hab ich in den Knastfilmen anderes gesehen!!! Tja und dann geht’s auch schon wieder zurück in die Zellen und die Schließer machen alle Schotten dicht…

Nein, ihr müsst euch keine Sorgen um uns machen. Das Hostel in Ottawa, in dem wir abgestiegen sind, ist in einem ehemaligen Gefängnis untergebracht und wir haben hier alle Freiheiten wie bisher auch – naja ,wir dürfen keinen Alkohol von außerhalb mit ins Hostel bringen, da das Hostel eine eigene Bar hat, aber damit können wir leben.

Ja, wir sind inzwischen in der Hauptstadt Kanadas angekommen und haben uns viel mit den Senatoren der Stadt beschäftigt. Letzte Woche Mittwoch hatten wir das Glück einem jährlich stattfindenden Ereignis beiwohnen. Die Politiker sind aus ihrem Urlaub zurückgekehrt und dies wurde mit einer großen militärischen Zeremonie begangen. Einige Tage später haben wir uns das Regierungsgebäude von innen angeschaut und hatten auch die Möglichkeit auf dem Peace Tower einen Blick auf die Stadt zu erhalten.

Am Samstag haben wir uns mit den für uns noch wichtigeren Senatoren beschäftigt. Nämlich mit der gleichnamigen Hockey Mannschaft Ottawas. Die Sens haben zwar nicht gegen die Leafs gespielt Sebi, aber es war trotzdem eine rein kanadische Partie. Leider haben die Edmonton Oilers 3:1 gewonnen. Aber egal wir haben unser erstes NHL Spiel gesehen 🙂

 

7 Antworten auf „Auszug aus dem Tagebuch eines Gefängnisinsassen“

  1. Huhu Renzo & Tina,
    klingt ja echt spannned
    wahrscheinlich hört man durch die gitter den Renso durchs ganze Gebäude schnarchen ;p

    hier läuft auch alles weiter
    wahlen -_-, umzug und den bookd gibt es auch noch 😀

    wir hoffen ihr habt bald eure eigene Blcokhütte damit wir uns endlich einladen können 😀

    liebe Grüße aus Düsseldorf
    von Dawit und Sabrina

    1. Dawit alte Hupe ;). Ich hoffe du hast dich wieder erholt und alles ist gut. Die Blockhütte brauchen wir so langsam wirklich. Wird nämlich ganz schön kalt hier. Gut das es den bookd noch gibt. Wäre katastrophal wenn der nicht mehr da wäre :). Grüße an Sabrina.

  2. Hallo Ihr beiden,
    schöne Reise, die ihr da macht. Renzo hinter Gittern – das hat uns echt erschrocken. Na Gott sei dank, hat er ja eine nette Bewährungshelferin an seiner Seite für den humanen Strafvollzug :-).
    Hier fliegen die bunten Blätter von den Bäumen, hatten heute den ersten Herbststurm in NRW mit zwei Toten. Der Sturm riss auch Äste von den Bäumen. Wahnsinn! Zum Glück wohne ich nicht in einem Haus aus Papier.
    Laßt es Euch weiterhin gut gehen. Wir denken an Euch.
    Liebe Grüße aus dem herbstlichen Beckum – Helmut und Sylvia.

  3. Sehr schön. Ich war auch mal bei den Sens. Damals haben sie mit 3:5 gegen die Sabres verloren. Seitdem ist Buffalo mein Favorite Team, die hatten Satan im Sturm…. 😉

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