Ich packe meinen Rucksack

… und nehme mit:

Ich wurde in den vergangenen Tagen häufiger gefragt, was ich denn so alles mit auf meine Reise nach Kanada mitnehme. Als ich dann probehalber meinen Rucksack gepackt habe, kam mir die Idee ein Video zu drehen damit alle mit eigenen Augen sehen können was ich so alles einpacke (ich entschuldige mich schon mal für die schlechte Tonqualität – aber da wir keine Möbel, Bilder etc. in der Wohnung stehen haben, hallt es in jedem Raum wie in einer Bahnhofshalle).

 

Was ich euch im Video unterschlagen habe ist mein Kulturbeutel, der natürlich auf gar keinen Fall fehlen sollte, und eine Mehrfachsteckdose.

Warum eine Mehrfachsteckdose? Ich denke ihr habt im Video gesehen, dass ich eine ganze Menge Ladegeräte mitnehme. Die haben alle einen deutschen Schukostecker. Klar, es gibt Reiseadapter. Aber da passt dann nur ein Ladegerät rein. Außerdem ist die Steckdosen-Situation in vielen Hostels relativ dramatisch, und man kann sich glücklich schätzen wenn man eine freie Steckdose findet.

Viel schlauer ist es deshalb die Mehrfachsteckdose an den Reiseadapter zu hängen. Dann kann man bis zu drei Geräte gleichzeitig laden – dumm aber schlau ;).

Feiern – Planen – Wohnung auflösen

Moin Zusammen. Endlich haben wir wieder Zeit ein paar Zeilen zu schreiben. Es war aber auch wirklich viel zu tun in den letzten Wochen.

Wie ihr in den vorherigen Beiträgen lesen konntet, hatten wir uns bisher überwiegend mit Behörden und Verträgen auseinander gesetzt. Je näher aber der Abreisetermin rückt, desto mehr rücken andere wichtige Sachen in den Vordergrund.

Angefangen haben wir mit unserer Abschiedsparty. Zugegeben, der Termin für die Party war ein bisschen früh gewählt. Aber im Hinblick auf den momentanen Stress sind wir ganz froh dass wir uns nicht noch um die Planung der Party kümmern müssen. So konnten wir unsere Party zusammen mit euch einfach nur genießen. Wir hatten wirklich super viel Spaß und haben uns echt gefreut, dass so viele von euch vorbei gekommen sind. Wir hoffen euch hat es ähnlich viel Spaß gemacht :).

Als nächstes hieß es möglichst viele Dinge aus unserer Wohnung loszuwerden. Also haben wir angefangen Möbel zu verkaufen, Klamotten auszusortieren und Krempel wegzuschmeißen.

Nachdem wir erkannt haben, dass wir einige unserer Möbel einfach nicht verkaufen können, mussten wir uns überlegen was statt dessen mit den Möbeln passieren soll – hallo Oma, hallo Opa! Ich hoffe unser Wohnzimmer stört nicht all zu sehr in eurem Keller ;). Wir sind euch so dankbar dafür, dass ihr uns ein wenig Platz frei geräumt habt. 1000 Dank!

Als nächstes galt es unsere persönlichen Dinge und unser Geschirr, Besteck und Kochutensilien unterzustellen. Hier hatten wir allerdings schon längst einen Deal ausgehandelt. Der Deal: Kisten unterstellen und dafür unseren Kicker LEIHWEISE 😉 bekommen. Hallo Katja und Ralf – viel Spaß und Erfolg bei den kommenden Kicker-Turnieren ;).

Und weil wir jetzt nun mal für eine längere Zeit unterwegs sind, versuchen wir natürlich möglichst viele von euch noch einmal zu sehen und ein paar schöne Momente mit euch zu verbringen. Wir hoffen, dass uns das einigermaßen gut gelingt – so langsam werden die freien Termine aber wirklich knapp. Aber egal. Irgend ein Termin findet sich immer.

So, und jetzt sitzen wir hier in unserer mehr oder weniger nackten Wohnung, sehen zu dass wir die letzten Klamotten spenden bzw. auf den Sperrmüll werfen und freuen uns darauf endlich den Rucksack zu schultern.

Den Alltag aufräumen und entrümpeln

Wer hätte das gedacht? Endlich haben wir unser Work and Holiday Visum – hat ja nur knapp 4 Monate gedauert. Na egal, wir freuen uns auf jeden Fall riesig.

Nun geht es langsam daran konkrete Vorbereitungen zu treffen. Zunächst wurden unsere Eltern, Geschwister und natürlich die komplette Verwandtschaft  informiert – ist doch klar. Als nächstes mussten Flugtickets her. Wir fliegen mit Air transat – hat irgend jemand von euch schon Erfahrung mit dieser Airline? Da wir dieses Mal recht früh dran sind, kommen wir sogar recht günstig dabei weg. Zudem reicht uns ein One-Way-Ticket. Zum einen kann man noch keine Rückflüge ein Jahr im Voraus buchen, und zum anderen haben so was von keine Ahnung wo wir in eineinhalb Jahren sein werden. One-Way macht also Sinn. Hoffentlich sehen das die Kanadier auch so und lassen uns ohne Rückflugticket einreisen.

Soweit eigentlich nichts neues für uns. Doch wenn man sich für ein Jahr auf den Weg macht, müssen doch noch ein paar Dinge mehr erledigt werden.

Da gilt es natürlich zunächst mal den eigenen Job zu kündigen. Ist schon ein bisschen komisch das Gefühl.
Als nächstes ist die Wohnung dran. Schnell nen Nachmieter finden. An und für sich keine große Sache. Ein Traum wäre allerdings, wenn der Nachmieter unsere Küche und am besten alle anderen Möbel  übernehmen würde. Nach zwei Wochen intensiver Wohnungsschau haben wir dann tatsächlich jemanden gefunden der uns unsere Küche abnimmt. Check.

Und dann kommen diese vielen kleinen Verträge, die man im laufe der Zeit so abgeschlossen hat: Jahresticket für die Öffentlichen, BahnCard, Digitalfernsehen, Telefon, CarSharing, Stadtwerke, Versicherungen und und und …. Ständig taucht da noch etwas auf, das fristgerecht gekündigt werden muss. Hier sind wir ganz schnell zu Listen und Zetteln an unserer Pinnwand in der Küche übergegangen. Irgendwie muss man ja den Überblick behalten.

Es ist schon erstaunlich wie viel Geld man für dieses kleinen Dinge über ein Jahr hinweg ausgibt. Wenn ihr mal ehrlich zu euch seid: Für was zahlt ihr monatlich Geld das ihr am Ende gar nicht nutzt? Könnt ja gerne mal ne Liste in den Kommentaren anfangen. Evtl. fällt uns dabei noch die eine oder andere Sache ein, die wir noch kündigen müssen :D.

Da wir für manche Verträge eine Abmeldebescheinigung vom Einwohnermeldeamt benötigen um den Vertrag außerordentlich kündigen zu können, wollten wir auch noch schnell unseren Wohnsitz abmelden. Auf dem Amt hat man uns dann mitgeteilt, das das maximal eine Woche vor dem eigentlichen Termin möglich ist. Da beisst sich die Katze irgendwie in den Schwanz.

Sich arbeitslos melden geht übrigens auch erst drei Monate vor dem eigentlichen Termin. Nur damit ihr Bescheid wisst ;).

Das Visum Martyrium

Der Gedanke ein Jahr nach Kanada zu gehen, war schnell gefasst. Doch vom ersten Gedanken bis zum ersten Schritt auf kanadischen Boden, muss doch einiges erledigt und vorbereitet werden.

Das erste To Do auf unserer Liste: Work & Travel Visum beantragen.

Im Internet kurz recherchiert und erster Jubel – das geht alles online. Doch nach kurzer Zeit die erste Ernüchterung. Die Öffnung des Onlineportals für die Bewerbung verschob sich ständig nach hinten. Dann endlich an Altweiber war es soweit – wir konnten einen Account (IEC – International Experience Canada) anlegen und die ersten persönlichen Daten eintragen. Die erste Antwort gabs direkt ne halbe Stunde später – eine Zahlungsaufforderung! Dank Onlinebanking kein Problem und direkt überwiesen. Zudem durften wir einen Zahlungsnachweis in unseren Account hochladen. Auf die nächste Rückmeldung mussten wir schon länger warten. Die Zahlung ist eingegangen. Juhu – wobei es schon tief blicken lässt, wenn für eine Prüfung des Zahlungseingangs zwei Wochen nötig sind. Aber gut – weiter zum nächsten Schritt: noch mehr Fragen beantworten. Nach weiteren sieben Tagen kam die nächste positive Botschaft – wir bekommen ein Touristenvisum. Soweit so gut, allerdings ist das nur die halbe Miete. Wir wollen ja ein WORK und travel Visum. Und für die 2. Hälfte ging es dann richtig zur Sache. Zuerst mussten wir feststellen, dass für die Arbeitserlaubnis eine andere Behörde zuständig ist. Also noch einen 2. Account (CIC –Citizenship and Immigration Canada) angelegt, wieder viele Fragen beantwortet um dann eine Checkliste zu erhalten, was wir denn alles für den tatsächlichen Antrag benötigen:

–          4 seitiges Antragsformular

–          Detailangaben zur Familiensituation

–          Kopie des Reisepasses

–          Lichtbild

–          Lebenslauf und

–          ein polizeiliches Führungszeugnis

Gut, dann eben noch schnell aufs Amt. Was macht man nicht alles. Alles einscannen, in den Account laden und wieder warten, warten, warten…

Nach 44 Tagen Warten endlich die erlösende E-Mail mit dem so wichtigen Wort „approved“. Nun wieder bei IEC anmelden und die Nummer der Arbeitserlaubnis eintragen und hoffen, dass es nun nicht mehr so lange dauert bis der Gesamtantrag durch ist.

4 Wochen später erhielten wir die finale Bestätigung. Allerdings hatten wir in der Zwischenzeit schon in diversen Foren gelesen, dass wir bei der Einreise die Arbeitserlaubnis vorzeigen müssen. Und auch in dem finalen Schreiben war zu lesen, dass die Arbeitserlaubnis das entscheidende Dokument ist (Formular IMM 5665) mit dem man bei der Immigration sein Work and Travel Visum in seinen Reisepass geklebt bekommt.

[UPDATE – 08.03.2018] Gestern habe ich mich sehr über die E-Mail von Stephi gefreut. Stephi will ebenfalls nach Kanada reisen und hat unter anderem unseren Blog als Infoquelle für ihre Reiseplanung genutzt. Außerdem hat sie eine Webseite gefunden, die das Thema Einreisevisum für Kanada, wie ich finde, umfassend aufgreift und erklärt – http://kanadavisum.com/. Vielen Dank Stephi und gute Reise :D.

Nächster Stop – Kanada

Wieder sind ein paar Monaten ohne Eintrag hier im Blog ins Land gezogen. Das ist gleichbedeutend mit: Wir waren in dieser Zeit brav zuhause und haben uns kein weiteres Stück der Weltkarte aus der Nähe angeschaut. Allerdings hat sich bei uns beiden sehr schnell abgezeichnet, dass das kein akzeptabler Dauerzustand für uns ist.

Du?! Was würdest du davon halten unsere Jobs zu kündigen und direkt wieder auf Reisen zu gehen? Dieses Mal für ein komplettes Jahr?

So ungefähr reifte diese Frage in unseren Köpfen, während wir über die Weihnachtsfeiertage 2012 Zeit hatten uns ein paar Gedanken zu machen. Kaum ausgesprochen stellte sich die nächste Fragen nach dem „Wie?“ und dem „Wohin?“. Denn eins war klar – wir waren beide ziemlich begeistert von dieser Idee.

Eine Finanzierung über ein Sabbatical-Vertrag wie bei unserem letzten Trip nach Australien schied genau so aus (zumindest für einen von uns), wie die Reise über unsere Ersparnisse zu stemmen. Wir mussten uns also etwas anderes überlegen. Während der Reise arbeiten. Gute Idee! Aber wo bekommt man in unserem Alter noch ein Working Holiday Visum (WHV) her? Eine kurze Suche hat schnell ergeben, dass uns fast nur Kanada zur Auswahl steht.

Mit Kanada hatte sich keiner von uns bisher beschäftigt. Also wurden zentnerweise Reiseführer und DVDs aus der Bücherei heran geschafft um sich Wissen anzulesen. Es hat nicht lange gedauert und wir waren Feuer und Flamme für das zweitgrößte Land der Erde.

Es war also beschlossene Sache: Wir werden versuchen ein Working Holiday Visum zu ergattern um uns auf den Weg nach Kanada zu machen.